Kia Ora Aotearoa

(maori)

Also „herzlich Willkommen im Land der langen weißen Wolke“ heißt es, als wir in Neuseeland ankamen.

Und das ist unsere Reiseroute:

Route_2018/19 (Programm notwendig, das wmv-Dateien abspielen kann) oder alternativ:

Neuseeland Südinsel 2018 – zuerst mit einem Inlandsflug auf Te Wai Pounamu – die Südinsel

Neuseeland Nordinsel 2018  – 3 Wochen später dann mit der Fähre auf Te Ika a Maui – die Nordinsel

Wenn ihr euch wundert, warum auf dieser Route einige wichtige und bekannte Orte fehlen – es ist bereits unsere 2. Reise. Deshalb hier ein Rückblick auf unsere Route von 2009 (Start: Christchurch; Ende: Auckland, wie dieses Mal auch):

Neuseeland Südinsel 2009

Neuseeland Nordinsel 2009

 

Die Anreise

Wir waren von Freitag, ca. 14.00 Uhr Abfahrt zu Hause wegen der Zeitverschiebung bis Sonntag, ca. 15.00 Uhr Ankunft in Akaroa unterwegs.

Die Anreise klappte problemlos, soweit man die grundsätzlichen Strapazen der langen Flüge problemlos nennen kann. Um die langen Flüge besser ertragen zu können, versuchten wir es mit Alkohol. Da wir am Flughafen Frankfurt noch viel Zeit hatten, probierte ich dort schon mal den ersten Wein – es war ja immerhin schon fast abends. Peter fand im Angebot noch nichts, was ihm passte und blieb noch bei seiner geliebten Cola Zero. 

Wir flogen das erste Mal mit Korean Airlines und kamen somit wieder in den Genuss asiatischer Höflichkeit. Der erste Flug mit einer Boing 747 war ziemlich komfortabel und das Essen war ausgesprochen gut.   Natürlich nur, um besser schlafen zu können, versuchte ich den Weißwein – deutscher Riesling, der mir ausgesprochen gut schmeckte. Peter versuchte einen roten Bordeaux, der aber trotz des guten Namens nicht besonders gut mundete. Aber Portwein war ja auch noch zu haben ….. Trotz der Hilfe von Alkohol klappte es mit dem Schlafen nicht besonders gut, was u.a. auch an einem Kleinkind lag, das nachts immer wieder lautstarke Weinanfälle bekam.

Glücklich in Seoul angekommen, verbrachten wir die Wartezeit in der Longe, wo man sich auch gut frisch machen konnte. Und weil es hier immerhin schon 4 Uhr nachmittags war, versuchte ich es mal mit Bier. Der zweite Flieger – eine Boing 777-300 – war etwas älter und nicht ganz so komfortabel. Aber wen stört das, wenn es guten neuseeländischen Savignon Blanc gibt bzw. für Peter einen Syrah und ebenfalls Portwein. Mit dieser Hilfe konnte ich zumindest einige Stunden schlafen, Peter wohl aber wieder nicht, u.a. weil uns das Kind Jack wieder begleitete. Am frühen Morgen kamen wir dann in Auckland an.  

Peter’s Dönekes: Business-Class

Wenn man laut Fluggesellschaft 4 x im gleichen Flieger sitzt, so nimmt man an, dass auch die Ausstattung gleich ist. Tja, es ist eben nur eine Annahme, denn die Realität sieht anders aus. Konnte ich beim ersten Flug meine Füße noch recht elegant in einem zur Ablage gedachten Fach verschwinden lassen (was vielleicht gar nicht so elegant aussah, aber praktisch war) und damit einigermaßen schlafen, so war der zweite Flug diesbezüglich doch eher enttäuschend. Denn hier gab es noch die alte Bestuhlung, die ein Langlegen, und damit einen geregelten Schlaf, unmöglich machte.

Interessant war auch wieder das Personal, stets überfreundlich, aber immer wieder vergesslich. Da finde ich einen weniger freundlichen Service, der nichts vergisst, doch wesentlich charmanter.

Neue Erkenntnis: Porridge ist nicht gleich Porridge. Mone bestellte sich zum Frühstück wagemutig, wie ich fand, statt des Omeletts doch lieber Porridge. Auf meine Frage, was sie wohl bekommen würde, antwortete sie wie selbstverständlich: „Das was ich mir auch ab und zu morgens zum Frühstück mache, so eine Art Haferbrei.“ Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich den „Haferbrei“ sah: Es schien ein Pendant zu Glasnudeln zu sein, eine Art „Glasreis“, zumindest optisch. Geschmacklich hatte es offenbar auch rein gar nichts mit Haferbrei gemein. Im Gegenteil, es muss schrecklich geschmeckt haben, wenn ich Mones Kommentare, die ich hier vorsichtshalber nicht zitiere, richtig interpretiert habe.

Auch die Einreise mit all den Kontrollen klappte super und alle unsere Koffer waren auch da. Jetzt ging es mit einem Inlandsflug weiter nach Christchurch und auch hier kamen wir pünktlich an. Jetzt waren wir im Kiwi-Land.

Peter‘ Dönekes: „Chears“

Dass man beim Anstoßen mit alkoholischen Getränken gerne mal „Chears“ sagt war mir bekannt. Als ich beim Aussteigen aus dem Flugzeug von dem Steward mit „Chears“ verabschiedet wurde, habe ich wieder was gelernt (oder wollte er etwa mit mir noch einen trinken gehen?)

Peter’s Dönekes: Mietwagen

Bis zur Ankunft in Christchurch hatte alles prima geklappt, außer vielleicht, dass Mone unsere Koffer in Auckland abgeben wollte, obwohl wir den Self-Service Check-In noch nicht durchgeführt hatten, mit dem man sich selber die Gepäcklabels druckt. Ich konnte sie gerade noch bremsen, da ich mich an Lissabon erinnerte, wo es dasselbe Verfahren gab. Auch der Shuttlebus der Mietwagengesellschaft in Christchurch kam zügig, so dass unser Zeitplan, gegen 14 Uhr das erste Quartiert zu beziehen, gut zu erreichen war. Doch dann schien unser Urlaub jäh beendet, bevor er eigentlich angefangen hatte:

Das Fahren mit einem deutschen Führerschein war seit einigen Monaten nicht mehr statthaft. Es wurde ein internationaler Führerschein benötigt oder eine Übersetzung des Führerscheins. Wir hatten weder das eine noch das andere. In Mones 10 Jahre altem Reiseführer konnte dies natürlich auch nicht stehen. Und auch bei der Anmietung des Fahrzeugs über das Internet wurde man nicht darauf hingewiesen. Die Dame am Schalter erwähnte, dass es nunmehr hohe Strafen für dieses Vergehen geben würde. Ich bekundete, dass ich bereit sei dies zu riskieren, aber natürlich nutzte es alles nichts, es gab kein Fahrzeug.

Ich weiß nicht ob es mein weitwunder Blick oder meine dramatischen Worte über den möglichen Verlauf der nächsten 6 Wochen waren, die die Dame dazu erweichten, sich die Mühe zu machen, jemanden zu kontaktieren (es war Sonntag!!!), der uns den Führerschein übersetzen konnte. Innerhalb von gut 30 Minuten und 49 $ ärmer, konnten wir dann doch noch starten. Ich hatte lange nicht mehr so „spannende“ 30 Minuten.

Am ersten Ort angekommen stelle ich fest, dass sich der Wagen nicht abschließen lässt, wiewohl der beigefügte Schlüssel dies über entsprechende Symbole suggerierte. Zunächst vermute ich, dass man den Schlüssel abziehen muss, der eigentlich gar keiner ist. Und tatsächlich ist dies ein fest installierter Schalter, den man nicht abnehmen kann. Dann untersuche ich die Umgebung dieses Schalters und lese „Lock“. Das klingt ja irgendwie wie abschließen. Aber man erreicht diese Schalterstellung nicht durch einfaches Drehen. Vielmehr muss man den Schalter zusätzlich noch nach innen drücken. Und siehe da, wenn man dies macht, lässt sich das Fahrzeug auch mit der Fernbedienung abschließen. Wieder ein Problem gelöst!

Und das nächste folgt sogleich. Ich fahre am dritten Tag eine Tankstelle an und versuche den Tankdeckel zu öffnen. Ich habe schon sehr viele verschiedene Mietwagen gefahren und kenne daher viele Möglichkeiten, wo sich der Mechanismus zum Öffnen befinden kann. Bei unserem Mitsubishi Outlander habe ich nun tatsächlich eine neue kennen gelernt. An der Seite der Fahrereinstiegsleiste, völlig versteckt und damit auch nicht zu finden. Zum Glück erkannte die Dame von der Tankstelle unser Problem und bot Hilfe an. Und offenbar wusste sie, wo man den Öffner findet, denn nach wenigen Sekunden war die Klappe offen. Wieder ein Problem gelöst!

Unser Mietwagen hat scheinbar einen extrem hohen Verbrauch, so dachten wir zunächst, denn beim ersten Tanken nach 200 km gehen 34 Liter in den Tank. Nach dem Tanken sehe ich allerdings, wie die Füllstandsanzeige bei vollem Tank aussieht und erinnere mich, wie sie bei der Fahrzeugübergabe aussah. Da hat der Vorgänger den Wagen wohl nicht vollgetankt übergeben und die Mietwagenfirma hat es nicht bemerkt oder bemerken wollen. Aber in Anbetracht der anderen Probleme beschließe ich, dieses Thema zu ignorieren.

Unser Mietwagen ist übrigens sehr, sehr preiswert (ca. 200 € p. Woche bei freier Kilometerzahl, 4-Rad-Antrieb etc.). Warum? Er hat bereits mindestens 6 eher 10 Jahre und 126000 km auf dem Buckel und ist daher bereits auch etwas abgewohnt. Aber er fährt. Na ja, ab und zu hört man mal ein Geräusch, oder die Anzeige zeigt an, dass das ABS momentan nicht funktioniert. Aber ABS wird hier ohnehin überbewertet, da man sowieso max. 100 km/h fahren darf. Ich hoffe, er hält die nächsten 6 Wochen durch, toi. toi, toi.

Akaroa

Die Fahrt nach Akaroa ging gemächlich, da es nur eine schmale Straße mit sehr vielen Kurven gab und der langsamste Camper die Geschwindigkeit vorgab – so konnten wir schonmal auf Urlaubsmodus umschalten und Peter sich an ein Auto mit weniger PS gewöhnen.

Peter’s Dönekes: Stromadapter

Als gut organisierter Mensch nimmt man sich natürlich einen oder mehrere Stromadapter für das Zielland mit. Das machten wir natürlich auch, vermeintlich. Denn die mitgenommenen Adapter würden wohl in England gut passen, aber offenbar nicht in Neuseeland – obwohl zum Commonwealth gehörend. Obwohl sie bereits die richtige Form haben, sind sie einfach zu dick. Aber für kleines Geld bekommt zum Glück einen Adapter für englische Stecker, so dass unser Adapter nun doch noch zum Einsatz kommt. Und wieder ein Problem gelöst!

Unsere Vermieter in Akaroa waren außerordentlich nett und gaben uns – neben 2 Stück Kuchen zur Begrüßung – gleich jede Menge Hinweise mit auf den Weg. Allerdings lag das Appartement im OG und wir mussten die Koffer eine enge Treppe hinauftragen. Aber dafür wurden wir mit einem sehr schönen Blick auf die Bucht und den Hafen belohnt.

Wir sortierten uns und widerstanden der Versuchung, uns hinzulegen und gingen direkt in den Ort. Das Wetter war wider Erwarten sehr warm und ungewöhnlich schwül, so dass wir – trotz neuer Klamotten – schnell ins schwitzen kamen.

Neben den vielen blühenden Pflanzen

fielen uns vor allem die vielen Vogelstimmen auf, die überall zu hören waren. Einige schienen fast menschliche Geräusche nachzuahmen und einer war besonders witzig – er hörte sich an, wie eine alte Haustürklingel.

Akaroa ist ein netter kleiner Ort mit französischen Wurzeln und besteht im Kern aus netten kleinen Holzhäusern mit pittoresken blumengeschmückten Vorgärten

sowie – für die vielen Touristen – einer Menge Cafés, Souvenirläden und Restaurants. Eines davon – am Hafen gelegen – besuchten wir direkt und aßen dort zu Abend.
Weil es so überaus angenehm warm war, nahmen wir uns später 2 Stühle und setzten uns auf den Balkon, um dort unser zuvor gekauftes Bier zu trinken – aber der Jetlag schlug jetzt unbarmherzig zu, so dass wir kaum noch ein Bier schafften, bevor wir fast einschliefen.

Erwartungsgemäß und entgegen unserem eigentlichen Biorhythmus waren wir am nächsten Morgen sehr früh wach. Es zeigte sich, dass es doch ein Vorteil war, dass wir selbst unser Frühstück bereiten sollten, so waren wir unabhängig von einer Zeitvorgabe. Wir hatten das Appartement eigentlich mit Frühstück gebucht, aber die Vermieter hatten uns sämtliche Frühstücks-Ingredienzien bereitgestellt, so dass es an nichts mangelte.

Ebenso typisch für Neuseeland hatte das Wetter dramatisch gewechselt – es war fast 10 Grad kälter und total bewölkt. Leider, denn heute startete unserer erste Tour, die „Akaroa Harbour Nature Cruise“. Überpünktlich waren wir am Boot und konnten uns somit windgeschützte Plätze aussuchen. So schön, wie es normalerweise ist, ganz vorn zu sitzen – heute war das nur etwas für ganz Harte. Das Boot fuhr durch den natürlich gebildeten inneren Hafen der Banks Peninsula. Die Halbinsel ist vulkanischen Ursprungs und man konnte sich vom Boot aus gut vorstellen, dass wir jetzt mitten im einstigen Krater fuhren – um uns herum überall steile Hänge und ganz oben der Kraterrand. Das Ziel der Bootstour ist zum einen die Besichtigung von Meerestieren und Vögeln und zum anderen die natürlich gebildeten Felstore und Höhlen zu sehen. Und tatsächlich sahen wir einige Exemplare der Hector-Delphine, die vergleichsweise klein sind sowie Seelöwen und verschiedene Vögel. Da etwas Seegang herrschte, hatte ich alle Mühe, mich festzuhalten, so dass ich die Delphine während unserer Fahrt nicht fotografieren konnte – Peter gelang es aber, Videos zu machen. Bei den Seelöwen stand das Boot aber kurze Zeit still, so dass ich fotografieren konnte. Leider meinte die Sonne es die ganze Zeit über nicht gut mit uns und das Wetter war leicht diesig. Nach etwa 2 Stunden war die Bootstour beendet.

Nach einem kurzen Stopp im Appartement fuhren wir dann auf der touristischen Summit Road sozusagen auf dem Kraterrand über die Halbinsel Banks Peninsula  bis zur Okains Bay, einem recht einsamen Strand.

Dort gibt es auch ein für Neuseeland typisches Museum, in dem die verschiedensten Dinge gezeigt werden. Hier war es Maori-Kultur, Siedlungsgeschichte, Technik-Museum und Tierkunde – also eigentlich 4 Museen in einem.

Am Abend gingen wir dann auf Empfehlung unseres Vermieters französisch essen im Ma Maison, was nicht billig, aber sehr gut war.

Peter’s Dönekes: Kreditkarte

Im Restaurant in Akaroa meinte der Kellner, meine Kreditkarte sei nicht akzeptiert worden. Ich müsste daher den Vorgang nochmals durchführen. Er zeigte mir einen Beleg, wonach meine Unterschrift abgelehnt worden sei, die allerdings gar nicht von der Kreditkartengesellschaft geprüft worden war. Also das Ganze nochmal und alles schien gut zu sein. Als ich dann allerdings am nächsten Tag zweimal das Mail mit dem abgebuchten Betrag vorfand, sah ich mich doch genötigt, für viel Geld, in Deutschland anzurufen. Man erklärte mir, dass der Betrag sogar dreimal angefordert worden sei, aber nur eine Bewilligung stattgefunden habe. Da habe ich gedacht: Prima, dass es intelligente Computer-Algorithmen gibt. Das Highlight des Gesprächs war dann die Gutschrift von 15 € für meinen Anruf aus Neuseeland. Das hat meine bisherigen Vorbehalte gegen die Fa. Barclay doch stark abgeschwächt.

Übrigens habe ich danach zweimal mit Paypal die Unterkunft bezahlt. Großer Fehler. Die Wechselkursgebühren sind dreist. Ich werde das nächste Mal das Geld kostenfrei vom Automaten holen und bar bezahlen.

Oamaru

Wir verabschieden uns von den netten Hosts, nicht ohne noch einen weiteren Tipp von Ihnen zu bekommen. Dann fuhren wir los Richtung Süden nach Oamaru, ca. 300 km entfernt. Leider wurde das Wetter immer schlechter – kälter und Dauerregen.

Das neue Quartier war unter dem Gesichtspunkt gewählt, dass wir schön draußen sitzen können in einem Garten mit viel Grün. Aber bei dem Wetter gab es dazu keine Chance – im Gegenteil, hier hat sogar Peter die Klimaanlage auf heizen gestellt, da die Fenster nur einfach verglast waren und es im Zimmer richtig schattig war.

Außerdem war es kein normales Quartier, sondern eher ein Museum, was wir zum einen schon an unserem Zimmer sahen, zum anderen am nächsten Morgen besichtigen konnten.

Aber dafür war das Quartier zentrumsnah und wir gingen eine erste Runde, was aber bei Regen nicht so viel Spaß macht und die Fotos werden auch nicht schöner ….

Das besondere an Oamaru ist die ungewöhnliche Architektur, vor allem bei der Fassadengestaltung. Im historischen Zentrum wurden die Fassaden nach griechischem und römischem Vorbild in hellem Kalkstein gestaltet mit vielen Säulen und mächtigen Portalen.

Im daneben liegenden historischen Hafenviertel hat man die Gebäude ebenfalls in diesem Stil restauriert und viel Künstlerisches sowie diverse Shops untergebracht.

Aber bei dem Wetter machte uns die Besichtigung nicht so viel Spaß, so dass wir nach ca. einer Stunde wieder ins Quartier zurückgingen.

Höhepunkt des Tages war das Abendessen, das Peter vorreserviert hatte, da er doch heute Geburtstag hat – und zwar einen Runden, was wiederum der Grund für die gesamte Reise war. Wir aßen im Cucina das 4-gängige Chefs-Menü. Die extra für Peter bestellte Geburtstagskerze war nur ein Teelicht, aber das Essen war wirklich super und den Preis allemal wert.

Peter hatte wirklich an alles gedacht, so dass es abends auch Geschenke gab …..

Peter’s Dönekes: Geburtstag

Mein Geburtstag stand unter keinem guten Stern, wenn man lediglich das Wetter betrachtet: 13 Grad und Dauerregen. Aber ich habe es nicht als schlechtes Omen gewertet, sondern gedacht, für manche ist es ja gut, z. B. die Pflanzen. Und wenn ich noch was wachse (nach oben, nicht nach vorne!) wäre das ja auch ok.

Das Abendessen war sehr gut, es fehlten nur die Geschenke. So hatte es zumindest Mone gedacht. Denn die Idee war, dass wir uns unsere Geburtstagsgeschenke nach dem Urlaub überreichen. Aber mein zweiter Vorname ist ja „Ungeduld“, von daher hatte ich andere Pläne 😊. Die Überraschung hielt sich bei mir sogar doppelt in Grenzen: Zum einen hatte ich mir die Geschenke selber besorgt, zum anderen wusste ich ja, dass ich sie an meinem Geburtstag erhalten würde. Insofern war die Überraschung bei Mone sehr groß, als plötzlich Geschenke auf meinem Bett lagen. Und was sie mir ALLES Tolles „besorgt“ hatte: Ein japanisches Damastmesser, eine Actionkamera „Gopro 7 black“ sowie eine Apple Watch. Insbesondere die ersten beiden Geschenke sollten sich für den Urlaub durch aus als nützlich erweisen. Die Apple Watch hat mittlerweile einiger Senioren-Funktionen (sie überwahct den Puls, merkt, wenn man hinfällt), so dass sie in meinem nunmehr hohen Alter angemessen zu sein scheint. Danke Schatz, für die tollen Geschenke 😊.

Am nächsten Morgen erzählte unser Host, als er das Frühstück brachte, dass es im November schon 5 x so viel Regen gegeben hat, wie normal …. Das machte uns nicht gerade Mut, zumal es schon wieder nach Regen aussah und nicht wärmer geworden war. Tja – Neuseeland im Sommer ist schon etwas Besonderes. So wie unsere Hosts – nach dem Frühstück besichtigten wir Trish`s Art – wie gesagt, das Haus ist viel mehr Museum, als Wohnhaus.

Trotz des Nieselregens ging es dann in den Oamaru Public Garden – auch bei Regen sehenswert.

Peter’s Dönekes: Hilfsbereitschaft

Der Neuseeländer an sich ist die Ausgeburt an Hilfsbereitschaft. Sie hat nur einen Nachteil: Man kann sich nicht aussuchen, ob man sie haben will oder nicht. Man erhält sie praktisch immer und überall. Beispiele: Im ersten Quartier erhielten nach kurzen Erläuterungen zum Quartier sofort eine Restaurantempfehlung, vermutlich, weil wir so aussehen, als ob wir gerne Essen gehen 😉. Und am nächsten Tag kam dann noch eine Ausflugsempfehlung dazu, sowie ein weiterer Restauranttipp, da das Erstempfohlene leider geschlossen hatte. Insgesamt war die Dosis an Empfehlungen für uns aber ok.

Anders jedoch im nächsten Quartier in Oamaru. Wir waren kaum angekommen, da wurde uns zum ersten Mal „angeboten“ die Kunstwerke der Vermieterin Trish zu bewundern. Als das „Angebot“ dann am nächsten Tag noch zweimal wiederholt wurde, erbarmten wir uns, die Kunstwerke anzusehen. Die Vermieterin redete in einer Tour, ohne dabei die Zähne zu öffnen, so dass wir fast nichts verstanden. Wir äusserten ab und zu ein wohlwollendes „Oh“ oder „yes“ oder ähnliches. Das wir nicht verstanden war egal, es ging ja schließlich nur darum das Selbstbewusstsein von Trish zu stärken, die wohl ein Problem damit hatte, dass sie sich als Künstlerin nicht durchsetzen konnte und stattdessen von der Vermietung Ihres Appartements und dem Gehalt Ihres Mannes leben musste. Im Grunde hätten wir einen Nachlass auf die Mietgebühr wegen psychotherapeutischer Unterstützung erhalten müssen. Nach 45 Minuten hatten wir den Alptraum dann überstanden.

Witzig war auch der Herr, der uns vor einer geschlossenen öffentlichen Toilette in Oamaru stehen sah und uns sofort hilfsbereit eine Alternative empfahl. Ok, wir standen vor einem Stadtplan und suchten den Weg zum botanischen Garten und keine Toilette. Macht nichts, der freundliche Herr konnte uns natürlich auch hier weiterhelfen.

Aber wegen des Wetters fuhren wir dann doch mit dem Auto zum Lookout Point, was sich als gute Idee zeigte, denn die Aussicht war wie das Wetter …. besch …., so dass wir uns geärgert hätten, für diesen Blick so weit gelaufen zu sein.

Wir fuhren dann noch zu den beiden Pinguin Kolonien – der Hauptattraktion dieses Ortes – aber hier ist tagsüber nicht viel los, denn die Pinguine kommen erst abends aus dem Meer zurück.  Und da bei Regen nichts so richtig Spaß macht, fuhren wir zurück ins Museums-Quartier und machten uns dort einen ruhigen Nachmittag.

Abends ging es dann wieder los, zuerst zu den Yellow Eyed Penguins, die schon vor Sonnenuntergang aus dem Meer zurückkommen – laut Auskunft des I-Site zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr. Also waren wir pünktlich um 18.00 Uhr am Aussichtspunkt hoch oben über dem Bushy Beach, wo die Gelbaugenpinguine anlanden. Kurz vor 19.00 Uhr sahen wir dann immerhin zwei. Und zwei Seelöwen. Naja …..

Dann hieß es, schnell etwas essen – der Einfachheit halber im gleichen Restaurant wie gestern – und dann ging es zum bezahlten Event, den blauen Pinguinen. Die kommen erst nach Sonnenuntergang an Land. Es gab hier gut platzierte Sitzplätze, aber dafür durfte man nicht fotografieren – denn wenn die Tiere gestört werden und Angst bekommen, gehen sie nicht an Land bzw. weiter zu ihren Nistplätzen und ihre Jungen verhungern. Da sich die Touris von allein nicht an solche Weisungen halten, gab es Aufpasser, die die Anweisungen auch in einer asiatischen Sprache gaben. Außer den Pinguinen gab es auch hier Seelöwen – eine willkommene Überbrückung der Wartezeit. Wir hatten insofern Glück, als die erste Gruppe der kleinen Pinguine unerwartet früh kam, so dass ich doch zwei Fotos ohne Blitz machen konnte, weil wir ganz außen saßen. Die blauen Pinguine sind die kleinste Pinguinart und man musste schon genau hinsehen, wenn sie über die Felsen gekrabbelt kommen und schnell zu ihren Nistplätzen watscheln.

Peter’s Dönekes: Ruhe für die Pinguine

In Oamaru besuchen wir abends bei eisiger Kälte die Ankunft der „Blauen-Pinguine“. Der Sprecher erklärt uns, nur mit der Kraft seiner Stimmbänder (wir haben die „Premium-Variante“ gewählt, da sitzen weniger Besucher), wie sensibel die Tiere seien. Wir dürften sie keinesfalls filmen und vor allem sollten wir sehr leise sein, da sie ansonsten lange zögerten, um an ihr Ziel, die Nester ihres Nachwuchses, zu laufen. Als die ersten Pinguine ankommen, zeigen die Veranstalter, was Ruhe bedeutet: Sie halten auf der Gegenseite (den „normalen“ Plätzen) lange Erklärungen und Reden bereit, in Englisch und einer asiatischen Sprache, natürlich per Mikrofon, Verstärkeranlage und fetten Boxen. Also, so richtig leise. Und tatsächlich verhalten sich einige der Pinguine wie beschrieben: Ob des Lärms verharren sie in den Felsen, anstatt zu ihren Nestern zu Laufen. Zum Glück gibt es auch einige hartgesottene (oder an den Lärm gewöhnte) Exemplare, die sich nicht abhalten lassen, ihren Nachwuchs zu versorgen. Und meine Aufnahmen mit der GoPro haben sie irgendwie auch nicht bemerkt (wie auch?). Und die Aufpasser offenbar auch nicht.

Nach 3 Runden waren wir so durchgefroren – Peter in kurzer Hose – so dass wir etwas früher abbrachen – wir hatten ja schon fast 50 kleine Pinguine zu ihren Nestern rennen gesehen – und nach Hause fuhren, um uns aufzuwärmen – was bei einer Tasse Wein auch gut glückte.

Peter’s Dönekes: Logik

Also, am Äquator ist es sehr warm. Darum werden die Tiere dort recht groß, insbesondere die Insekten. In Neuseeland sind die Tiere eher klein. Wir haben Mini-Delfine gesehen, die angeblich ausgewachsen waren. Und auch die Blauen Pinguine sind angeblich mit einem Kilo Körpergewicht die kleinsten Ihrer Art. Also ist es nur logisch, dass es in Neuseeland eher kalt sein muss. Und siehe da, wir können das sofort bestätigen. Und sehr nass ist es zudem. Das einzige was mich an dieser Theorie zweifeln lässt, ist, dass die Menschen nicht kleinwüchsig sind. Wobei die Hobbits ja auch sehr klein sind und auch aus Neuseeland kommen, oder? Tja, jetzt bin ich verwirrt!?!


Peter’s Dönekes: „Rollenscheiter“

Ihr wisst sicher alle was ein „Rollenscheiter“ ist. Ok, da seit ihr uns ein wenig voraus. Die Ausstattungsliste unserer Unterkunft in Dunedin jedenfalls kennt einen „Rollenscheiter“. Mal sehen, ob wir rausfinden, was das für ein Wundergerät ist.

Dunedin

Bevor wir weiter Richtung Süden fuhren, wollten wir noch bei zwei besonderen Läden einkaufen, da wir ja ab jetzt auf Selbstversorgung umstellten. So ging es zuerst zu einem echten deutschen Bäcker, der nach Oamaru ausgewandert war. Hier gab es sogar Eifler Brot! Als ich bemerkte, dass wir von dort kämen, meine die junge Dame, dass wir dann auch deutsch reden könnten – wie sich herausstellte, die Tochter des Hauses. Danach ging es in eine Cheese Factory und da wir uns bei dem Angebot nicht so leicht entscheiden konnten, probierten wir erst einmal eine gemischte Käseplatte und kauften danach reichlich Käse ein.

Der erste Zwischenstopp auf dem Weg nach Dunedin waren die Moueraki Boulders. Das sind rund 50 Steinbälle – die größten mit einem Durchmesser von über 2 m – die von den Wellen aus der Uferböschung gespült wurden. Die Kugeln entstanden nicht durch Erosion, sondern in Millionen von Jahren durch organische Prozesse, Konkretion genannt. Trotz der festen, wie zementiert wirkenden, Oberfläche beginnt in der Meeresbrandung der Verfall. So sieht man also alle möglichen Stadien von völlig aufgeplatzten Kugeln bis zu immer noch komplett erhaltenen Exemplaren.

Der kurze Abstecher zur kleinen vorgelagerten Halbinsel mit dem Dorf Moueraki war nicht besonders erfolgreich, da wir an den Klippen bzw. dem Strand keinerlei Tiere sahen, uns dafür aber dreckige Schuhe holten. Und für einen Besuch des uns wärmstens empfohlenen urigen Restaurants direkt am Meer war es noch zu früh.

In Dunedin angekommen, fuhren wir direkt zu unserem nächsten Quartier, einem sehr schönen Appartement.

Weil Brot und Käse allein nicht reichen, kauften wir zunächst im direkt nebenan gelegenen Supermarkt noch reichlich Lebensmittel für Abendessen und Frühstück ein. Und damit wir nicht aus dem Rhythmus kommen, auch noch etwas Wein. Dabei müssen wir wohl den Überblick verloren haben, denn im Appartement waren es auf einmal 6 Flaschen …..

Weil Peters neue Applewatch meinte, wir hätten uns heute noch zu wenig bewegt, beschlossen wir zu Fuß ins Zentrum zu laufen. Das stellte sich jedoch als schwerer Fehler raus, denn die ca. 2,5 km gingen absolut steil und ohne Unterbrechung nur bergab. Ich fing vorsorglich schon mal an zu jammern, weil ich an den Rückweg dachte. Wir hatten tatsächlich bei der Anreise nicht bemerkt, wie hoch der Stadtteil Roslyn über dem Zentrum von Dunedin lag.

So wie Akaroa seinen französischen Ursprung pflegt, ist Dunedin stolz auf seine schottischen Wurzeln. Dunedin ist der gälische Name von Edinburgh – also der echte schottische Name, worauf die ersten Siedler auch sehr stolz waren. Diese schottischen Wurzeln merkt man dem Ort heute noch an – die Bier- und Whiskytradition ist noch sehr präsent – es gibt Brauerei-Touren und Verkostungen. Aber bei unserem Weinvorrat ist das kein Thema für uns. Im Zentrum besichtigten wir also nur die wichtigsten Gebäude um den zentralen Platz – das Octagon – sowie den berühmten Bahnhof, den meistfotografiertesten Bahnhof der Welt. Der Bahnbetrieb ist weitestgehend eingestellt, aber das Gebäude ist immer noch gut erhalten. Ein Bahnsteig wird auch noch genutzt für die Strecke durch die Taieri Gorge, die wir morgen fahren werden.

Nachdem wir die wichtigsten Gebäude gesehen hatten, machten wir uns auf den erwartet schweren Rückweg – 2,5 km wieder steil bergauf. Und weil das noch nicht reichte, ließen wir uns unterwegs bei einem Fachgeschäft noch weitere 5 Flaschen Wein aufschwatzen, die auch noch mit den Berg hoch getragen werden mussten. Also verdursten werden wir immerhin nicht, wenn wir ankommen …. (wir hatten jetzt übrigens 11 Flaschen Wein ….)

Im Appartement erfreuten wir uns dann immerhin an einer Käseplatte mit allen dazugehörenden Ingredienzien sowie dazu passendem Rotwein.

Der nächste Tag brachte zunächst eine Überraschung – die Sonne schien! Super passend für die Halbtages-Bahnfahrt mit der Taieri Gorge Railway, die heute auf dem Programm stand. Diese Bahnstrecke ist heute eine reine Sightseeingtour. Während der Zeit des Goldrausches wurde sie natürlich viel intensiver genutzt. Die Zuckelei mit der historisch anmutenden Bahn durch das wilde Flußtal des Taieri Rivers ist sehr reizvoll und wir hatten wohl die beste Jahreszeit dafür erwischt. Unfassbar viel Ginster blühte überall leuchtend gelb, selbst auf den steilen Felshängen der Schlucht, wo eigentlich gar keine Erde sein konnte – alles ein Meer in gelb. Besonders witzig ist das von der Ansage hervorgehobene „Reefs-Hotel“ mit 3 Sternen …. siehe Foto

Am Nachmittag versuchte ich noch das historische Herrenhaus Olveston zu besichtigen, aber hier gab es ausschließlich geführte Touren und die vorletzte war gerade gestartet, die letzte würde erst in 2 Stunden starten – darauf zu warten, hatte ich jedoch keine Lust.

Also nutzten wir das super Wetter – inzwischen war es auch deutlich über 20 °C warm – um in unserem Garten entspannt bei einem Gläschen Rosé die nächsten Tage zu besprechen.

„wildlife capital“ – diesen Zusatz verdankt Dunedin der vorgelagerten Halbinsel, also stand heute die Otago Peninsula auf dem Programm. Zuerst ging es über die Highcliffe Road mit schönen Aussichtspunkten

zur einsamen Sandfly Bay, die ihren Namen glücklicherweise nicht den kleinen Plagegeistern verdankt, sondern dem durch den ständigen Wind fliegenden Sand, der die Dünen scheinbar den Abhang hoch wandern lässt.

Da es Vormittag war, konnten wir vom Aussichtspunkt natürlich keine Pinguine sehen – wir hatten ja gelernt, dass sie erst entweder vor oder nach Sonnenuntergang zu sehen sind, wenn sie aus dem Wasser zurückkommen, um ihre Jungen zu füttern. Da aber auch keine Seelöwen zu sehen waren, fuhren wir weiter nach Taiaroa Head zum Royal Albatross Center. Nirgendwo sonst auf dem Festland dieser Welt existiert noch so eine große Kolonie dieser beeindruckenden großen Vögel mit mehr als 9 kg Gewicht und 3,5 m Flügelspannweite. Soweit die Fakten. Tatsache war aber auch, dass im Lebenszyklus dieser Vögel gerade Brutzeit angesagt war, so dass der eine Teil des Paares in einem Nest im Gras versteckt auf dem Ei hockte, während der andere unterwegs war, um Fische zu fangen – ein Abwechseln geschieht nur alle 2 bis 3 Tage. Entsprechend enttäuscht waren wir, als wir tatsächlich nur 3 sitzende Vögel aus dem Beobachtungsstand sehen konnten, jedoch keinen Fliegenden. Das konnte auch unsere sehr enthusiastische und engagierte Führerin nicht ganz wett machen.

Unsere Enttäuschung wurde beim Besuch des Cafés noch getoppt. Wir hatten noch eine kurze Zeit bis zur Bootsfahrt und wollten deshalb schnell je einen Burger essen. Da wir die einzigen Gäste im Café waren und hinter dem Tresen 4 Leute zu sehen waren, durfte das ja auch kein Problem sein. Doch hatten wir nicht bedacht, dass die 4 Angestellten lieber miteinander quatschten und scherzten, aber keiner Lust hatte, die Burger zu machen. Nach fast 20 Minuten musste Peter deutlich machen, dass das gar nicht geht und nach weiteren 5 Minuten kamen dann die Burger, die wir nur noch im Stehen essen bzw. mitnehmen konnten, weil wir los mussten.

Immerhin entschädigte uns die Bootsfahrt mit der Monarch und als dann auch noch die Sonne raus kam, war alles wieder gut. Das Ausflugsboot Monarch fährt vom Wellers Rock aus zum Taiaroa Head und die Besatzung ist sehr bemüht, möglichst viele Tiere zu sehen. So gelang es uns immerhin, einen Albatross zu sehen, auch wenn ich ihn nur auf dem Wasser sitzend fotografieren konnte. Dann sahen wir noch jede Menge Robben –  kleine und große – sowie einen kleinen Pinguin im Wasser und sehr viele Meeresvögel, deren Namen ich jedoch nicht verstand. Ich schätze, dass es überwiegend verschiedene Verwandte der Möwen waren.

Nach dieser sehr schönen Bootstour ging es zum einzigen Schloss Neuseelands, Larnach Castle. Wir besichtigten das Schloss nebst Garten und waren sehr erstaunt, dass es sich eine Familie offensichtlich seit 50 Jahren zum Lebensinhalt gemacht hat, ein seinerzeit völlig verfallenes und heruntergekommenes Schloss wieder zu restaurieren und in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Mittlerweile werden alle weiteren Restaurierungen und der Erhalt aus den Eintrittsgeldern finanziert.

Anschließend fuhren wir wieder in unser Quartier zurück – zwischendurch mit einem kurzen Blick auf die Dunedin street art – , um noch einmal den Sonnenschein in unserem kleinen Garten zu genießen. Und weil das Appartement so gemütlich war, gingen wir auch nicht außer Haus essen, sondern machten es uns bei Spaghetti mit Pesto „zu Hause“ gemütlich.

Catlins

Am nächsten Morgen war es zunächst wieder nebelig und bewölkt – aber das scheint in Dunedin normal zu sein und heißt nichts für den Rest des Tages – so war es dann auch, denn auf dem Weg weiter Richtung Süden in die Catlins kam bald die Sonne zum Vorschein.

Unser erster Stopp war der Nugget Point. Auf einem steilen Landvorsprung thront hoch über dem Meer ein Leuchtturm und bis weit ins Meer hinein ragen davor Felsspitzen aus dem Wasser. Dazwischen tummeln sich oder chillen Seelöwen – vom Lookout hoch oben gut zu beobachten.

Nach einem kurzen Einkaufs- und Tankstopp in Owaka ging es zu den bekannten Purakaunui Falls – einem sehr fotogenen mehrstufigen Wasserfall. Der kurze Weg dorthin führt durch dichten, tropisch wirkenden Wald. Für die Südinsel typisch sind viele Bäume mit Moos überzogen, was zusammen mit diversen Arten der Yuccapalme den Eindruck eines Regenwaldes macht.

Ein Stück weiter in Papatowai machten wir einen kleinen Mittagsimbiss in einer Picnic Area, von der aus diverse Wanderwege starteten. In Anbetracht der Zeit liefen wir nur ein kurzes Stück am archaischen, einsamen und windumtosten Strand entlang, der sinnbildlich für viele wilde Strandabschnitte im Süden ist.

Ein kurzes Stück weiter mussten wir am Florence Hill Lookout nur kurz halten, um tolle Fotos der Küste von oben zu bekommen, da dieser Punkt günstig auf einem Felsvorsprung liegt.

Am romantischen Lake Wilkie waren wir dann allein, obwohl er den anderen Highlights in nichts nachstand.

Wilde Küstenabschnitte und Wasserfälle sind wohl für die meisten Touristen spannender, wovon wir uns beim letzten Punkt – den McLean Falls – wieder überzeugen konnten. Der Weg dahin führte wieder durch dichten Ur- oder Regenwald und war teilweise recht steil. Dennoch waren am Wasserfall zahlreiche Touristen, die sich „die Klinke in die Hand“ gaben.

Danach war es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Quartier, Waikawa Harbour View – wobei von einem Hafen nichts zu sehen war. Dennoch war der Blick vor dem Ferienhaus sehr schön, den wir mit einem kalten Ankunftsbierchen auch gleich genießen konnten.

Abends mussten wir leider feststellen, dass wir zwei Probleme hatten: ein großes und ein kleines. Das kleine Problem war die Anreise am nächsten Morgen zur Jetboattour. Die Anreise war ohnehin schon recht weit, der veränderte Treffpunkt direkt am See Hauroko war noch einmal weiter, so dass wir 2,5 bis 3 h einplanen mussten – die Lösung war hier frühes Aufstehen.

Das andere Problem war, dass wir die extra für unseren Urlaubsgrill mitgenommenen Pressbriketts in keinem der Koffer finden konnten und uns absolut nicht erklären konnten, wo diese geblieben waren. Alles spekulieren half nichts: wir hatten Fleisch zum grillen eingekauft und Peter musste nun doch den hier vorhandenen Gasgrill anschmeißen, der jedoch in einem einigermaßen guten Zustand war. Später am Abend recherchierte er, dass wir diese Pressbriketts wohl auch hier in Neuseeland kaufen können bzw. übers Internet bestellen können. Also machte er sich an die Organisation. Wir werden noch sehen, ob mit Erfolg …..

Peter’s Dönekes: Grillkohle

Da wir ja jeder 2 Koffer mit jeweils 32 kg hätten mitnehmen dürfen, hatte ich die verrückte Idee, dass wir unseren Reisegrill mitnehmen. Dazu noch die praktische Kokos-basierte Kohle (nach 2 Minuten ist der Grill einsatzbereit!) und ein Feuerzeug dazu gepackt, fertig. So zumindest die Idee. Als wir unseren Grill das erste Mal ausprobieren wollen, fehlt sowohl die Kohle, als auch das Feuerzeug. Ich gebe zu, schon meine Mutter nannte mich „Der Professor“, nicht wegen meiner tollen intellektuellen Fähigkeiten, sondern wegen meiner überragenden Schusselig- und Vergesslichkeit, vor allem für Dinge, die mir unwichtig erscheinen. So traue ich es mir durchaus zu, durch das ständige Hin- und Hergepacke vielleicht die Kohle versehentlich doch nicht eingepackt zu haben. Aber das Feuerzeug hätte ich nie rausgenommen. Daher habe ich die Flughafen-Security im Verdacht, diese gefährlichen Teile entfernt zu haben. Aber sei’s drum. Schließlich leben wir in einer globalen Welt und da wird es doch wohl möglich sein, die Kohle auch in Neuseeland zu beschaffen. Und siehe da: Zwei Online Händler bieten die Kohle an. Also fragen wir bei unserem Quartier in Takaka (24.-27.12.) an, ob sie die Ware annehmen würde. Antwort: ja. Also Bestellung aufgegeben inkl. 5$ Versand-Flatrate. Geld wird sofort per Kreditkarte abgebucht. Am nächsten Tag meldet sich der Händler und will 5$ mehr haben, da unsere Adresse „rural“, also ländlich läge. Ich stimme zu. Nun will er das Geld per Banküberweisung. Ich antwortete, dass dies für mich viel zu teuer ist und biete ihm Kreditkartenzahlung oder Paypal an. Anschließend setzt der Händler die Lieferung auf den Status „Pending“. Seitdem habe ich drei Mails geschrieben, ohne Antwort zu erhalten. Gestern habe ich die Kreditkartenfirma gebeten, die Buchung zu stornieren.

Vorgestern habe ich dann bei einem anderen Händler die Kohle nochmals bestellt. Diesmal war ihm das Lieferzeitfenster zu kurz. Nun habe ich ihm heute (Sonntag) eine Adresse geschickt, wo wir vom 30.12.-02.01. sein werden. Mal sehen, was er morgen antwortet. Jetzt wisst ihr jedenfalls, womit ich meine Abende hier verbringe, abgesehen von der Erholung von den Wanderungen 😉

Ein Tag im Fiordland Nationalpark

Wie schon geschrieben, starteten wir ob der langen Anreise sehr früh. Und für uns ganz unfassbar, begegneten wir kaum einem anderen Auto – für uns Staugeplagte absolut ungewohnt. Dementsprechend waren wir dann auch 45 Minuten früher an der Bootrampe und dort natürlich die Ersten. Da wir nun warten mussten, merkten wir auch gleich, was im wasserreichen Fiordland besonders ist: die großen und kleinen Mücken, Sandflies etc. – nicht nur Peter musste sich schnell einsprühen. Nach 3 Bissen hatte ich auch die Nase voll.

Peter’s Dönekes: Base-Cap und Sandflies

Wenn Euch der Kapitän eines Jetboots eine hässliche Wollmütze anbietet, als Alternative für das hübsche Base-Cap, das ihr auf eurem Kopf tragt, dann nehmt das Angebot an! Ansonsten ist die Base-Cap für immer ertrunken. Zum Glück habe ich ja noch eine zweite.

Und wenn Ihr in Neuseeland in die Nähe eines Gewässers kommt, habt immer einen starken Insektenschutz dabei. Zum Glück waren wir gut ausgestattet, denn unsere Jetboot Tour auf dem Lake Hauroko beinhaltete auch die Bekanntschaft mit tausenden „Sand-Flies“, die im Gegensatz zu Mücken nicht stechen, sondern beißen, so dass man an diesen viel länger „Freude“ hat, als an Mückenstichen.

Dann kam zunächst unser Jetboot, dann viele weitere Touristen, dann ein weiteres Boot. Das letztere fuhr mit 4 Gästen auch alsbald los und dann standen noch 13 Touristen zur Einweisung für die Jetboottour da – die sollten alle in das Boot passen – ich war mehr als skeptisch!  Aber siehe da – es gab kein Problem, wir passten alle rein. Wir hatten uns hinten die letzte Reihe ausgesucht, was sich als kleine Herausforderung erwies – denn diese Plätze, und besonders Peters, wurden am meisten nass. Glücklicherweise hatten wir die richtige Kleidung dafür an.

Das Jetboot fuhr zunächst über den See Hauroko, den tiefsten See der Südinsel. Die Wellen sorgten für ein permanentes Auf und Ab und einige Duscheinlagen. Aber es war immerhin nicht kalt, auch wenn die Sonne nachließ. Dann ging es in den Wairaurahiri River, das ist wohl der steilste Fluss der Südinsel mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad für Jetboote. Die Tour machte richtig Spaß, weil es jetzt nicht mehr so auf- und abging, es dafür aber einige Drehungen bei Flußbiegungen gab. Am Ufer links und rechts gab es wieder den bekannten Regenwald, also überall von Moos überzogene Bäume, viele Farne und Palmen. Einmal stiegen wir zwischendurch aus. Unser Bootsführer Johan erzählte immer viel über die Flora und Fauna, aber ich verstand ihn sehr schlecht, weil er sehr leise und undeutlich sprach. Das machte aber nichts, die Eindrücke waren auch so sehr gut. Der Fluss mündete am Ende in das Meer. Hier konnten wir wieder aussteigen, etwas über den wilden Strand laufen bis zur Hütte, wo es Lunch gab. Witzig war ein echtes Telefonhäuschen, was – aus welchem Grund auch immer – hier abgestellt worden war und jetzt ganz unpassend am einsamen Strand stand. Johan hatte inzwischen einen tollen Lunch vorbereitet. Es gab Salate, Brot, viel Gegrilltes, Käse und Wein. Etwa 1,5 h später gingen wir dann wieder ein Stück durch den Wald zurück zum Wairaurahiri River, überquerten ihn auf einer Hängebrücke (die Gott sei Dank nicht so hoch war) und stiegen dann auf der anderen Seite wieder ins Boot, das den Weg über Fluss und See zurück fuhr, wo wir gegen 15.30 Uhr ankamen.

Wir hielten uns nicht lange auf, sondern starteten direkt den langen Rückweg. Jetzt fuhren wir etwas anders: auf dem Southland Highway mit 2 kurzen Stopps an Lookouts: McCrackens Rest und Colac Bay Lookout.

Aber nach so einer langen Tour waren wir abends froh, wieder zu Hause zu sein und hatten dann auch keine Lust mehr, essen zu gehen, sondern schmissen noch einmal den Grill an.

Catlins – der Rest

Am nächsten Tag starteten wir ganz entspannt und genossen das Frühstück im Wintergarten.

Dann ging es nach Invercargill. Hauptattraktion sollte hier das Southland Museum mit Tuatara Echsen sein – diese Brückenechsen sind Millionen Jahre alt und vom Aussterben bedroht. Leider haben wir vorher nicht auf der Homepage nachgelesen – das Museum war wegen Restaurierung geschlossen! Aber glücklicherweise lagen zumindest einige der Gehege der Echsen an der Außenseite des Gebäudes mit Glasfronten, so dass wir doch die Echsen sehen konnten.

Der Queenspark war für uns nicht so interessant, da wir den public garden aus Oamaru als Vergleich hatten. Aber immerhin sahen wir hier den berühmten Pohutukawa, den neuseeländischen Weihnachtsbaum, der aber üblicherweise eher auf der Nordinsel zu finden ist, als hier im tiefsten Süden. Er heißt deshalb Weihnachtsbaum, weil er genau zur Weihnachtszeit so herrlich rot blüht – und damit auch ein Weihnachtsbaum sein könnte, wenn er nur noch eine Lichterkette trüge.

Und den Rest der Stadt kann man kaum zu Fuß erlaufen, was vielleicht an dem „car“ im Namen liegt – denn die Stadt ist nach amerikanischem Vorbild erbaut. Wir fuhren einige Blocks und gingen dann etwas zu Fuß, aber so richtig Sehenswertes konnten wir nicht finden, so dass wir die Rückreise antraten.

Später ging es dann noch zum Slope Point. Wie der Reiseführer sagt: ein Ort von geografischem Interesse – hier fehlt nur das Wörtchen „nur“! Denn der südlichste Punkt von Neuseelands Südinsel hat ansonsten überhaupt nichts zu bieten. Auch der Weg dorthin führt nur über Weideland, vorbei an vielen blökenden Schafen und man muss aufpassen, wohin man tritt. Dennoch zieht eine Karawane von Touristen dorthin, um mit einem Foto zu beweisen, dass man an dem für Laien erreichbaren nächstmöglichen Punkt der Antarktis war. Wir taten das auch! Interessant waren eher die Bäume, die hier wegen des permanent wehenden starken Windes nicht gerade wachsen können, sondern schräg in Windrichtung stehen.

Zum Schluss ging es noch zur Curio Bay. Hier gibt es zum einen Tiere (Pinguine und Seelöwen), von den wir jedoch gar nichts sahen. Ich glaube auch nicht, dass es hier aktuell den seltenen Gelbaugenpinguin gibt, denn es war genau die Uhrzeit, zu der er an Land kommt und der Strand war nicht gesperrt, was sonst überall der Fall ist, wo es nur die Chance auf diesen Pinguin gibt. Ansonsten gab es die Reste eines versteinerten urzeitlichen Waldes zu sehen, der am Strand teilweise freigelegt war. Wir konnten zumindest die Reste von Baumstämmen erkennen, mehr war für unser ungeschultes, nicht paläontologisches Auge nicht erkennbar. Dafür wieder ein „windschiefer“ lebender Wald.

Den Abend verbrachten wir wieder in unserem Quartier, allerdings sogar mit Heizung, denn das Wetter hatte schlagartig nachgelassen und die Aussicht auf die nächsten Tage war nicht gut …..

Wieder Richtung Norden – Lake Tekapo

Und weil wir ganz in der Nähe des südlichsten Punktes von Neuseeland sind, kann es ab jetzt ja nur noch in Richtung Norden gehen. Leider mit schlechten Wetteraussichten ….

Nach einem gemütlichen Frühstück und dem unvermeidlichen Packen starteten wir also Richtung Norden. Neben der sich verändernden Landschaft in Richtung Alpin veränderten sich auch die am häufigsten vorkommenden Pflanzen am Straßenrand. Im Süden waren das vor allem …. (muss ich noch rausfinden) und eine Art der Yuccapalme (muss ich auch noch rausfinden), die am häufigsten am Straßenrand und auf den Wiesen und Hängen neben der Straße zu sehen waren.

Je höher wir kamen, umso mehr sahen wir Lupinen – eher Lupinenfelder. Schön anzusehen, aber in Neuseeland leider nicht sehr willkommen, denn diese europäische Pflanze verdrängt hier massiv die endemischen Pflanzen.

Leider wurde das Wetter genauso, wie vorhergesagt: kalt und nass! 8 °C und Regen – und damit nicht weit entfernt vom Winter in der Heimat – aber hier heißt das Sommer! Erster kurzer Stopp nach einem Blick auf den Ort Cromwelle war am Lake Pukaki, dem ersten der beiden berühmten Gletscherseen des Aoraki. 

Den erhofften Blick auf den Aoraki (Mount Cook) bekamen wir wieder nicht und spätestens bei der Ankunft in Lake Tekapo hatten wir ein Déjà-vu. Wie beim letzten Mal vor 10 Jahren hatten wir eine Unterkunft vorgebucht mit einem besonderen Event, welches jedoch wetterabhängig ist. Hier in Lake Tekapo wollten wir morgen einen Hubschrauberflug über die Southern Alps mit Landung auf einem Gletscher machen. Heute im Dauerregen und wolkenverhangenem Himmel können wir kaum über den See hinaus blicken. Da tröstet auch kaum, dass wir wieder ein schönes Quartier gebucht haben – wenn wir auf unserem schönen Balkon sitzen könnten, hätten wir sogar Seeblick ……

Zum Trost muss jetzt der Wein herhalten, den wir unter großen Strapazen in Dunedin gekauft haben – war doch für etwas gut – und lecker ist er auch.

Déjà-vu

– aber dann doch nicht so ganz. Gleich ist, dass wir hier in den Southern Alps das vorgebuchte Event wegen des Wetters nicht machen konnten. Ein Hubschrauberflug mit Landung auf einem Gletscher lohnt sich nicht, wenn man nichts sieht. Und die Gipfel der Alpen hingen auch am nächsten Morgen immer noch ganz fest in einer dichten Wolkenwand, so dass man von einem Gebirge nichts sehen konnte. Anders war jedoch, dass es am 2. Tag nicht mehr schüttete, sondern trocken blieb. Somit konnten wir immerhin eine Wanderung machen. Zuerst sollte es jedoch noch kurz auf den Mount John gehen, weil man von dort oben einen herrlichen Blick über den Lake Tekapo mit seinen surrealen Farben hat. Doch dann stand auf einmal am Fuß der Auffahrt ein Häuschen mit Schranke und es sollte 8 NZ$ kosten, hochzufahren! Natürlich haben wir diesen Touristennepp nicht mitgemacht, da wir diese Fotos – umsonst und sogar bei besserem Wetter – vor 10 Jahren ja bereits gemacht hatten.

Immerhin war die Wanderung am Lake Tekapo sehr kurzweilig, weil der Blick auf und über den See – auch ohne die Berggipfel dahinter – immer wieder schön ist. Das intensive Türkis des Wassers kommt vom Gletscherabrieb. Alle Bergseen hier, die über die Flüsse Zugang zu Gletschern haben bzw. von diesen gespeist werden, haben diese besondere Farbe.

Und daneben noch immer wieder die Flächen mit Lupinen in allen Variationen von lila, rosa, blau, weiß oder pink und natürlich …. Schafe (in Neuseeland gibt es deutlich mehr Schafe als Einwohner).

Peter’s Dönekes: Drohne

Ich habe mir in 2018 eine Drohne mit 4K-Kamera zugelegt, insbesondere auch vor dem Hintergrund des anstehenden Neuseelandurlaubs. Dabei hat die Drohne nicht nur Sensoren vorne und hinten, die Kollisionen vermeiden, sondern bleibt auch in der Luft stehen, wenn man man aufhört zu steuern. Es ist also eine Drohne, die auch Unerfahrene wie ich fliegen können („Drohne for Dummies“). Sie wiegt unter 500 Gramm, was für die Nutzungserlaubnis in einigen Ländern wichtig ist. In Neuseeland ist Ihre Nutzung grundsätzlich erlaubt, allerdings nicht überall.

Am Lake Tekapo gab es einen Wanderweg zum See. Dort habe ich die Drohne steigen lassen und Videos gemacht. Nach der Landung fiel mir auf, dass ich auch ein paar Fotos hätte machen sollen und habe sie daher nochmals gestartet. Die Fotos waren gemacht, aber die Drohne noch in der Luft, als wir von zwei anderen Touristen belehrt wurden, dass die Nutzung einer Drohne an dieser Stelle nicht gestattet sei, wegen des Lärms, den sie verursache. Ja, beim Start ist eine Drohne durchaus etwas lauter, aber da sie sich per Flug vom Startplatz entfernt, hört man sie irgendwann gar nicht mehr. Und die beiden Touris und wir waren die einzigen Menschen an diesem Ort. Und besonders sensible oder schützenswerte Tiere gab es auch nicht. Die beiden Touristen waren übrigens Deutsche oder Niederländer. Genau könnten wir es nicht ermitteln, da sie uns auf Englisch ansprachen.

An anderen Orten mit wesentlich mehr anwesenden Touristen gab es derartige Probleme zum Glück nicht, so dass hoffentlich ein paar spektakuläre Aufnahmen entstanden sind. Kann ich leider hier nicht prüfen, da 4K-Aufnahmen einen Hochleistungs-PC benötigen, um sie ruckelfrei ansehen zu können ☹.

Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich im Zimmer, denn trotz Sonnenschein war es zu kalt, um auf dem Balkon sitzen zu können – doch nur 11 °C. Das ist der Vorteil von Appartements gegenüber Hotels – man hat ausreichend Platz zum chillen und muss zum Essen nicht mehr rausgehen.

Black Friday

Zunächst beginnt der Tag zumindest vom Wetter her ganz gut – die dichte Wolkendecke in den Berggipfeln hat sich größtenteils aufgelöst und man könnte jetzt theoretisch doch noch über den Flug über die Southern Alps nachdenken – theoretisch, denn wegen der permanenten Fehlermeldung in unserem Auto wollen wir unbedingt die Chance nutzen, das Auto von der Mietwagenfirma checken oder besser tauschen zu lassen, da wir in Christchurch vorbei kommen und dort auch schon avisiert sind. Doch das war nur eines der Probleme dieses denkwürdigen Tages …..

Peter’s Dönekes: 21.12.2018 (Sommeranfang!): Mietwagen und sonstige Desaster

Uhrzeit Aktivität
07:15 h Peter steht auf. Simone ist der Wein nicht bekommen. Sie ist „krank“ (nähere Angaben erspare ich Euch)
08:15 h Peter hat gefrühstückt. Mone liegt noch im Bett.
09:15 h Peter hat alles auf- und weggeräumt und den Wagen beladen. Mone muss leider jetzt aufstehen. Ist immer noch „krank“, was leider auch während der Fahrt anhält.
09:45 h Abfahrt nach Christchurch, um angeschlagenen Mietwagen zu tauschen (230 km)
12:40 h Ankunft beim Mietwagenverleih.
12:45 h Ich stelle fest, dass ich meine gesamten Papiere (Personalausweis; Führerschein; Kreditkarten) und das Bargeld verloren habe.
12:50 h 1. Frage: Wo könnte ich sie verloren/vergessen haben?

2. Frage: Was ist, wenn der Mietwagenverleih erneut meinen Führerschein sehen möchte?

  Vermutung zu Frage 1: Kann eigentlich nur im zuletzt gemieteten Appartement liegen.

Antwort zu Frage 2: Ich dürfte das Auto nicht mehr fahren und Simone bräuchte die berühmte Führerschein-Übersetzung (49 $), will aber nicht auf der falschen Seite sitzen und schon gar nicht auf der falschen Seite fahren.

13:00 h Der Fahrzeugtausch hat äußerst problemlos geklappt. Vor allem musste ich den Führerschein nicht zeigen. Allerdings fahre ich ab jetzt „schwarz“
13:00 h Wir fahren schnell vom Hof der Mietwagenfirma, damit nicht doch noch jemand den Führerschein sehen will. Wir halten in einer Nebenstraße und durchsuchen auf der Straße unser Gepäck nach den Papieren, was für Beobachter sicher lustig aussieht. Für uns ist es eher unlustig Leider erfolglos.
13:15 h Ich rufe dreimal bei der Firma an, die uns das Appartement am Lake Tekapo vermietet hatte, jedes Mal 2,50 €/Minute. Es geht immer nur ein Band an. Beim dritten Mal spreche ich drauf und gebe meine englische Rufnummer für Rückrufe an, die ich mit der Datenkarte erhalten habe, die ich für Neuseeland vorher beschafft hatte, mit der man aber selber nicht anrufen kann. Außerdem schreibe ich vorsichtshalber noch ein Mail hinterher.
13:25 h Wir machen uns auf den Weg zurück zum Lake Tekapo (230 km)
13:40 h Cindy von der Appartement Firma meldet sich per Mail, dass sie suchen geht.
14:25 h Cindy meldet sich per Telefon, um mir mitzuteilen, dass sie nichts gefunden hat. Ich bitte darum selber suchen zu dürfen. Sie stimmt zu.
15:30 h Cindy ruft an und sagt den schönsten Satz des Tages: „We found your Wallet“.
Simone grölt vor Freude, so dass ich Cindy kaum verstehe. Schlagartig geht es Mone offenbar besser.
16:35 h Wir kommen wieder dort an, wo wir um 09:45 h los gefahren waren. Cindy hält die Papiere schon in der Hand. Sie erläutert, dass die Reinigungskräfte sie zwischen Rücklehne und Sitzfläche der schwarzen Couch gefunden hätten. Ich biete ihr und den Reinigungskräften einen Finderlohn an. Cindy lehnt resolut ab.
16:40 h Ich bitte Cindy um einen letzten Gefallen: Sie möge bitte unser nächstes Quartier in Hanmer Springs anrufen, dass wir es nicht bis zum Rezeptionsschluss um 20:00 h schaffen werden, sondern frühestens gegen 21:00 h eintreffen. Auch das macht Cindy, mit einer Freundlichkeit, die wirklich von Herzen zu kommen scheint.
Ich vermute, sie hat auch gemerkt, wie glücklich wir über das Auffinden der Papiere sind.
16:50 h Wir machen uns auf den Weg nach Hanmer Springs (380 km).
21:00 h Wir kommen endlich an unserem eigentlichen Ziel an. Ich bin heute ca. 840 km gefahren, habe dafür ca. 10 Stunden hinterm Steuer gesessen, davon 8 bei strömendem Regen, bei Außentemperaturen zwischen 9 und 11 Grad.
Fazit Einerseits war es einer der besch…. Urlaubstage in meinem gar nicht so kurzen Leben, andererseits ist die Freude über die wiedererlangten Papiere und den nun offenbar besser funktionierenden Mietwagen so groß, dass am Ende doch die Glücksgefühle überwiegen. Und diesen Tag werde ich bestimmt nie vergessen (und Mone wohl auch nicht!) und kann meinen Enkeln noch davon erzählen.

Unser „Neuer“:

Zu Peters Ausführungen möchte ich noch anmerken, dass es Freitag war …. nicht nur vor einem Wochenende, sondern vor Weihnachten, was auch hier in Neuseeland mit Ferien und Urlaub verbunden ist. Dementsprechend war der Verkehr. In Christchurch hatten wir deutsche Verhältnisse und kamen nur ganz mühsam von Ampel zu Ampel voran.

In  Lake Tekapo, nachdem wir glücklich wieder Geld, Kreditkarte und Papiere hatten, überredete ich ihn, nach Hanmer Springs eine andere Route zu nehmen, damit wir nicht zum dritten Mal über den Hwy 1 und durch Christchurch fahren müssen. Die Alternativroute war der Highway 72, der Inland Scenic Drive. Nun kann man Highway für Neuseeland sowieso nicht mit Autobahn übersetzen, aber beim Inland Scenic Drive nicht einmal mit Bundesstraße – maximal Landstraße trifft es. Das wäre aber nicht weiter schlimm, da hier erwartungsgemäß der Verkehr auch deutlich geringer war. Durch den stundenlangen starken Regen war aber auf einem langen Teilstück diese Straße an vielen Stellen so überflutet, dass Peter nur ganz, ganz vorsichtig durchfahren konnte und wir Angst hatten, in einem großen, aber durch die Wassermassen nicht sichtbaren, Schlagloch zu versinken. Entgegenkommende Autos überfluteten uns regelmäßig mit ihrer Bugwelle. Das machte das Fahren für Peter – zumal nach so vielen Stunden – nicht einfacher. Dazu passte auch noch, dass es in einem für den Tankstopp geplanten Ort keine Tankstelle gab und wir auch noch Angst haben mussten, liegen zu bleiben – bis in einem Kaff mit 3 Häusern ganz unerwartet eine SB- Tankstelle auftauchte.

Wir waren dementsprechend unendlich froh, am Ende eines solchen Tages unbeschadet im neuen Motel anzukommen. Wie besprochen, steckte der Schlüssel von außen in unserem Zimmer. Die Tür stand zusätzlich offen – was hier niemanden interessiert. Auch das ist typisch für Neuseeland.

Hanmer Springs

Und auch das ist typisch für Neuseeland: nach einem Tag mit strömendem unaufhörlichem Regen scheint heute die Sonne von einem wunderbar blauen Himmel und „gefühlt“ wird es gleich 10 °C wärmer. Also perfekt zum relaxen in den heißen Quellen, der Hauptattraktion des Ortes. Diese heißen Quellen wurden hier schon Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt und bald darauf touristisch vermarket. Nun – heute sieht es etwas anders aus, als damals – dafür kostet es sicher auch mehr.  Aber man hat auch die Wahl zwischen einem Dutzend verschiedener Pools, alle zwischen 36 °C und 39 °C warm – da kann man es schon eine Zeit gut drin aushalten, selbst wenn es nicht so warm ist, wie heute.

Nachdem wir zunächst unsere Liegen auf einer großen Wiese im hinteren Teil bezogen hatten, bemerkten wir den Nachteil der Nähe zum Kinderpool und zogen noch einmal um. Hier verbrachten wir dann den Tag bis Nachmittags ca. 16.00 Uhr mit dösen, lesen, relaxen in verschiedenen Pools und Cappuccino trinken. Eine Wohltat nach dem gestrigen Tag.

Da wir uns aber noch das Abendessen „verdienen“ mussten, schlug Peter (!!!! wirklich!!!!) vor, heute noch eine kleine Wanderung zu machen. So gingen wir im I-Site vorbei und ließen uns eine schöne Waldwanderung empfehlen, die wir auch machten und die mit etwas über einer Stunde auch nicht zu anstrengend war. Interessant war auf einem Teilstück die „Wood-Art“. Nach ca. einer Stunde kamen wir wieder in Hanmer Springs an und aßen dort eine schöne große Pizza mit viel Knoblauch. Da hier das Bier so teuer war, ging Peter nebenan im Irish Pub das nächste Bier holen und siehe da – es gab sogar Hefeweizen im richtigen Glas. Ich musste mich dafür mit einem bitteren irischen Bier begnügen – aber jetzt weiß ich wenigstens, wie dieses schmeckt.

Am nächsten Tag kippte das Wetter schon wieder und es war wieder bewölkt mit leichtem Nieselregen. Da wir eine Jetboottour gebucht hatten, spielte dies jedoch keine Rolle, da wir befürchteten, dort ohnehin nass zu werden, denn bezeichnenderweise hieß der Anbieter „thrillseekers“ und bietet auch so etwas wie Bungeejumping an. Und tatsächlich wurden wir vor der Fahrt erst einmal ordentlich eingepackt, da nicht alle Touristen so regenfest gekleidet waren, wie wir. Dann ging es tatsächlich mit hoher Geschwindigkeit und vielen 360°-Drehungen den Waiau-River hoch und wieder runter. Eine Stunde Spaß auch bei Regen und Wolken.

Wir warteten dann in unserem Zimmer noch etwas ab, ob das Wetter besser wird, denn wir wollten zum Concial Hill Lookout und dort wäre eine schöne Sicht schon von Vorteil – aber das war uns nicht vergönnt. Wir gingen trotzdem den Weg hoch zum Gipfel des kleinen Berges und zurück noch einmal einen anderen Weg durch den Woodland Park, damit wir uns das Abendessen verdienen konnten.

Peter’s Dönekes: Wandern

Ja, so eine Wanderung durch den Wald ist total entspannend, also, sagt Mone. Ich sehe das durchaus anders. Vor allem, wenn ich mir meine matschbeschmutzten Schuhe ansehe und darüber nachdenke, wie ich sie sauber bekommen könnte. Und unsere heutige Wanderung zum „Concial Hill“ bedeutete mir auch nichts Gutes. Allein das „hill“ (= Berg) ließ schon Böses erahnen. Und so war es dann auch: 40 Minuten immer nur bergauf, bei erfrischenden 12 Grad. Männer und Frauen oder vielleicht besser Mone und Peter sind doch ziemlich verschieden. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an 😊.

Wir hatten in einem schönen Restaurant, gleich bei uns um die Ecke, zum Dinner reserviert und hatten dort auch ein sehr schönes Essen.

Weiter Richtung Norden – Abel Tasman National Park und Golden Bay

Am Morgen kam erst Peters Erlebnis beim Arzt:

Peter’s Dönekes: Service im Gesundheitswesen

Ab 60 beginnt ja die Zeit, wo sich die Gesprächsthemen zunehmend um die Gesundheit, oder besser, um die sich häufenden Wehwehchen drehen. Das möchte ich Euch ersparen. Stattdessen möchte ich von meinen Erfahrungen mit dem neuseeländischen Gesundheitswesen berichten:

Ich besuchte einen Drugstore, um nach Antibiotika zu fragen. Dieser verwies mich freundlich an den ortsansässigen Arzt, gab mir seine Adresse, mit der Anmerkung, dass er am nächsten Tag ab 09:00 Uhr geöffnet habe. Also war ich um 08:50 Uhr dort. Es war bereits offen. Ein Patient saß im Wartezimmer. Ich äußerte mein Anliegen, musste kurz einen Zettel mit meinen Daten ausfüllen, und dann erkannten die Arzthelferinnen, das ich wohl mit dem Doc sprechen müsse. An diesem Tage mussten wir allerdings noch eine weite Strecke fahren, so dass wir eigentlich um 10 Uhr los fahren wollten. Ich bekam einen Termin um 16:20 h. Nachdem ich mein Terminproblem geschildert hatte, erhielt ich zunächst einen Termin um 10:20 h, dann sogar um 10:00 h. Als ich um 10:00 h erneut die Praxis betrat, war wieder nur ein Patient im Wartezimmer, der auch sehr schnell von einer Arzthelferin abgeholt wurde. Zwei Minuten später kam dann der Arzt himself, um mich abzuholen. Nachdem das Problem geklärt und die notwendige Medizin verschrieben war, suchte er für mich noch nach Apotheken in einem Ort, den wir passieren würden und gab mir den Ausdruck mit. Um 10:15 h verließ ich die Praxis mit einem Rezept und einer Apothekenadresse sowie der Arztrechnung in der Hand. Ob das in Deutschland auch so geschmeidig funktioniert hätte?

Heute schien wieder die Sonne und es wurde richtig warm. Es war ja auch Heilig Abend und in Deutschland damit der Beginn von 3 Tagen Weihnachten. Davon ist in Neuseeland nichts zu merken. Hier gibt es nur einen Christmas Day am 25.12. und an den anderen Tagen wirkt alles ziemlich normal, wenn man davon absieht, dass wohl tatsächlich viele Neuseeländer frei haben und damit Hauptsaison ist.

Eigentlich wollte ich heute 2 besondere Fotos machen: das letzte aus den Southern Alps mit schneebedeckten Gipfeln und das erste wieder vom Meer mit goldenem Strand. Beides gelang nicht so richtig. Beim Abschied aus den Bergen verpassten wir den letzten Lookout am Lewis Pass und kurz vor Motueka schlug das Wetter in kürzester Zeit dramatisch um und schon beim Weg über die Takaka Hills – kurz vor dem Blick auf die golden Bay – hüllte uns wieder dichter Nebel mit leichtem Nieselregen ein.

Unterwegs sahen wir immerhin einen schönen Wasserfall, die Maruia Falls

und machten Mittags Rast auf einem schönen Lookout.

Bei Murchison verpassten wir die längste Hängebrücke Neuseelands über die Buller Gorge – sie war wohl nicht gut ausgeschildert … oder wir zu schnell.

Jedenfalls kamen wir mit aufgefüllten Vorräten – damit wir ja nicht verhungern oder, schlimmer noch, verdursten – in Takaka bzw. Pohara an. Im „Sanssouci Inn“ hatten wir die family Suite gebucht, da alle anderen Quartiere nur einen gemeinsamen Waschraum und eine gemeinsame Küche hatten. Die aus der Schweiz ausgewanderten Besitzer hatten diese Unterkunft im mediterranen Stil erbaut, was in Neuseeland, wo fast alle Häuser nur aus Holz gebaut sind, schon etwas Besonderes ist. Außerdem ist alles sehr ökologisch bedacht – unter anderem hatten wir in unserem Bad ein Öko-Klo, also ein modernes Plumpsklo.

In der Hauptsaison bietet man hier abends auch ein Menü an, welches wir vorgebucht hatten, so dass wir immerhin an Heilig Abend ein sehr schönes Abendessen hatten. Dazu konnten wir sogar unseren eigenen Wein trinken.

Weihnachten im REGEN…wald

Heute am 25.12. war nun wirklich Weihnachten in Neuseeland, was bedeutet, dass alles zu hat und man weder einkaufen kann noch Museen besuchen oder gar Restaurants. Aber darauf waren wir ja eingestellt und hatten den super Plan, heute eine Etappe vom berühmten wunderschönen Abel Tasman Coast Track zu wandern. Aufgrund der vielen Fotos aus den Reiseführern hatte ich mich darauf auch schon sehr gefreut. Aber bei diesem Mal haben wir wirklich viel Pech mit dem Wetter auf der Südinsel – es regnete wieder unaufhörlich!  Auch wenn es kein strömender Regen war, konnten wir uns nicht gut vorstellen, bei diesem Wetter stundenlang zu wandern, zumal dann auch der Boden ziemlich aufgeweicht ist, wie wir schon in Hanmer Springs erlebt hatten.

Nachdem wir eine Weile abgewartet hatten, ob das Wetter besser wird – was es nicht tat – entschieden wir uns für eine regenangepasste Minivariante. Wir fuhren mit dem Auto den kurvenreichen, größtenteils nicht geteerten, schmalen Weg zum Totaranui Beach, einem der nördlichen Punkte des Tracks. Hier konnten wir immerhin einige Fotos des Strandes machen. Dort staunte ich mal wieder über die outdoorverrückten Neuseeländer, die sich auch bei Dauerregen nicht davon abhalten lassen, ihre Wasseraktivitäten zu machen, wie paddeln, Kayak oder Wassermoped fahren.

Da der Regen vorübergehend etwas nachließ, entschlossen wir uns, den ca. 3 km langen Weg zu den Wainui Falls zu wandern, dem größten Wasserfall im Abel Tasman NP – Weihnachten im Regenwald halt. Immerhin war es nicht sehr kalt und auch überhaupt nicht windig, so dass wir bei der hohen Luftfeuchtigkeit sogar ins Schwitzen kamen.

Trotzdem entschlossen wir uns danach, wieder in unser Quartier zurückzufahren und den Rest des Regentages dort zu verbringen. Da heute ja alles zu hat, kochten wir unser Weihnachtsmenü auch selber: lecker Spaghetti mit Tomatensoße!

Das Ende der Welt? Zumindest der Südinsel ….

Wahnsinn! Blauer wolkenloser Himmel, strahlender Sonnenschein und schön warm … so schnell ändert sich hier das Wetter.

Da es den 2. Feiertag hier nicht gibt, kann man heute wieder alle möglichen Aktivitäten planen. Da wir schon am südlichsten Ende der Südinsel waren, wollten wir nun das nördlichste Ende besichtigen. Das geht größtenteils nur im Rahmen einer geführten Tour, da einige Teile unter strengem Naturschutz stehen und man die kilometerlangen Sanddünen nur mit Erfahrung in Allradfahrzeugen befahren sollte.

Wegen der Gezeiten fing unsere Tour spätestmöglich an – um 15.00 Uhr. Deshalb wollten wir die Zeit vorher noch nutzen. Zuerst ging es deshalb zu den berühmten Waikoropupu-Springs, der größten und wasserreichsten Quelle Neuseelands, die unfassbar viel und schnell klares Wasser an die Oberfläche pumpt, welches in den Takaka -Hills ca. 1/2 Tag zuvor versickert ist. Diese Quelle ist gleichzeitig ein Heiligtum der Maori. Weil die Quelle touristisch so gut erschlossen ist – 5 Minuten leichter Fußweg bis dorthin – gab es entsprechend viele Touristen hier, sogar reisebusweise Rentnergruppen.

Somit haben wir die Pupusprings schnell „abgearbeitet“ und hatten dann immer noch Zeit bis zum Beginn unserer Tour. Hier machten wir den Fehler, eine Wanderung von ca. 2 h zu beginnen, in der Hoffnung, dass wir diese schneller schaffen könnten. Leider ging es zunächst 30 Minuten steil bergan, dann nach einer halbwegs geraden Strecke mit der eigentlichen Attraktion – einem geführten Wassersystem in den Bergen – noch weiter nach oben, bevor der lange Abstieg begann. 

Hier mussten wir sehr schnellen Schrittes gehen, um nach 1 Stunde und 20 Minuten ziemlich geschafft wieder am Auto zu sein, damit wir pünktlich am Tourstart in Collingwood sein können. Der kleine Ort erlebte wie so viele heute unbedeutende Orte seinen Höhepunkt im Goldrausch und für einige Jahre träumte man sogar davon, Hauptstadt der jungen Kolonie zu werden – erzählte uns stolz der Reiseführer, bevor die 3 kleinen Spezialbusse in Richtung nördlichstes Ende der Südinsel starteten.

Zunächst ging es in den nördlichsten Ort Puponga, einem ehemaligen Kohlerevier und heute ebenso unbedeutend wie die ehemaligen Goldgräberstädte und von dort an ging es nur noch auf Schotterstraßen weiter. Im Hinterland konnte man in den Felsformationen deutlich das Gesicht eines alten Mannes erkennen, deshalb hieß die Hügelkette „Old Man Range“. Dann ging es weiter zum nördlichsten Punkt der Südinsel, zum Cape Farewell. Das Nordkap heißt so, weil sich hier James Cook zum Ende seines ersten Besuches 1770 von Neuseeland verabschiedete. Hier ist ein markantes Felsentor im Meer zu sehen, ansonsten viele Kliffs und Klippen bei permanent heftig wehendem Wind. Den 15minütigen Fußweg zum archaischen Wharariki Beach konnten wir noch nicht machen, weil das Wasser noch nicht weit genug zurückgegangen war.

Also fuhren wir nach Farewell Spit in Richtung Osten. Diese markante Dünennehrung ist wüstengleich und wird von den Meeresströmungen mit Millionen m3 frischem Sand versorgt, so dass sie sich immer weiter wie eine Sichel ins Meer schiebt, schon über 30 km. Auf der Karte sieht sie aus wie der Schnabel eines Kiwi. Ganz am Anfang, am Inner Beach, ist zunächst ein riesiges Wattgebiet zu sehen. Hier wurden auch versteinerte Relikte von Millionen Jahre alten Fossilien gefunden, deshalb heißt das Gebiet Fossil Point.

Der weitere Zugang ist vor allem deshalb beschränkt, weil Farewell Spit ein bedeutendes Vogelschutzgebiet ist mit unübertroffener Artenvielfalt an Watt- und Seevögeln, die den Sommer hier verbringen und brüten, während man sie in der anderen Hälfte des Jahres in der nördlichen Hemisphäre sieht. Unser Tourführer kannte sie wohl alle, denn er erklärte unaufhörlich – wovon ich allerdings das Wenigste verstand – und hielt auch oft an, wenn er wieder ein Pärchen oder die Küken dazu entdeckt hatte.

Sehr oft sahen wir auch Seelöwen, die sich in den Felsen – wo es sie noch gab – versteckt sonnten und wenn sie sich gestört fühlten, zum Meer zurück robbten, was ein herrlicher Anblick war, denn der Weg zurück zum Wasser war inzwischen so weit, dass es die wenigsten in einem Zug schafften, sondern sich zwischendurch immer wieder fallen ließen, um zu verschnaufen.

Am Ende der Tour stand ein Leuchtturm – inzwischen nur noch ein Stahlgerüst, während hier früher ein Leuchtturm aus Holz stand, der von 3 Leuchtturmwärtern betreut wurde, die auch hier wohnten und sich selbst versorgten, weil hier so etwas wie eine Oase ist – also nicht nur Sand, sondern auch Boden, auf dem etwas wachsen kann. In einem der 3 Häuser machten wir dann Rast zum „Dinner“ – es gab Tee und Muffins, falls man nicht selbst etwas dabei hatte. Dies war dann unser 3. Weihnachtsessen. Ziemlich absteigende Tendenz: Heiligabend ein schönes Menü, am 1. Feiertag noch Spaghetti und heute Muffins!

Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es zurück mit einem besonderen Stopp: an einer Stelle konnten wir selbst erleben, wie hier – scheinbar mitten in der Wüste – der Sand vom Wind unaufhörlich voran getrieben wird. Da es nahe am Sonnenuntergang war, ergab das ein ziemlich surreales Bild.

Um 22.00 Uhr waren wir dann endlich wieder im Appartement. Dort hatte man uns noch ein Abendessen zurückgestellt und da wir eine Mikrowelle hatten, konnten wir doch noch ein leckeres Menü essen – nur leider viel zu spät, weshalb wir auch nicht so früh ins Bett kamen.

 

Richtung Osten: Marlborough Sounds

Wegen des späten Essens konnte ich nur ganz schlecht einschlafen und demzufolge verschliefen wir am nächsten Morgen, so dass wir nicht pünktlich um 10.00 Uhr fertig waren mit packen und einladen. Aber wir immer in Neuseeland reagiert man auf so etwas ganz entspannt und – trotz Hauptsaison – konnten wir uns die Zeit nehmen, die wir brauchten.

Den ersten kurzen Stopp gab es dann auf den Takaka Hills, denn dieses Mal schien die Sonne und von Wolken und Nebel keine Spur. Also machten wir zum Abschied von der Golden Bay noch ein Foto am Harwood Lookout.

Der nächste Halt war dann in Nelson, einem Ort, in dem auch viele ausgewanderte Deutsche leben sollen. Man konnte auch beim Fahren erkennen, dass hier das wirtschaftliche Zentrum der Region ist: überall Obst- und Gemüseplantagen, dazu Hopfen- und Weinanbau und außerdem ein großer Hafen. Wir machten allerdings nur einen kurzen Halt in Nelson und hatten auch keine Muße, dass „verrückte“ Museum WOW zu besuchen.

Ein kurzer Picknick-Stopp ergab sich etwas später an der Pelorus Bridge, wo wir einige Jugendliche beobachten konnten, die von den seitlichen Felsen in den Pelorus River sprangen.

In Havelock – Neuseelands größter Ort, wo Muscheln gezüchtet werden – versorgten wir uns wieder mit neuen Vorräten, da unser Ort in den Sounds – Anakiwa – nur sehr klein war und über keine Einkaufsmöglichkeiten verfügte. Dann kam ein erster Blick auf die Marlborough Sounds – sehr beeindruckend. Die verzweigten Sounds wirken wir südländische Fjorde. Aber hier formte keine Eiszeit mit ihren Gletschern das Gebiet, sondern der Anstieg des Meeresspiegels überflutete die Täler eines Gebirges. Nun gibt es hier unendlich viele Sounds und kleine Inselchen, alle dicht bewaldet und ziemlich steil, so dass nur wenige Menschen dauerhaft hier leben, da einige Orte bzw. Häuser überhaupt nicht auf Straßen (nicht mal Schotterstraßen) erreichbar sind, sondern nur per Boot. Deshalb ist auch viel Leben auf dem Wasser – überall sind große und kleine Boote, mit und ohne Motor, zu sehen.

Nach diesem ersten Eindruck holten wir unseren Schlüssel bei den Vermietern ab und bezogen dann unser sehr luxuriöses Quartier, wo wir den Rest des Tages gemütlich verbrachten, da wir am nächsten Morgen früh aufstehen mussten – was man doch so alles Urlaub nennt!

Ein Tag auf dem Queen Charlotte Track

Der Tag begann sehr früh, sogar mit Wecker! Denn wir mussten sehr früh in Picton sein, wo uns das Schnellboot zum Endpunkt des Queen Charlotte Tracks bringen sollte. Wir waren mit den Vorbereitungen dann so schnell fertig, dass wir sogar noch Zeit vertrödeln konnten, denn das Navi meinte, wir benötigen nur 15 Minuten. Doch leider kannte das Navi den Queen Charlotte Drive nicht – eine äußerst kurvenreiche, schmale Straße, die den Windungen der Sounds folgt. Trotzdem Peter alles gab, brauchten wir fast eine halbe Stunde, bis zum Parkplatz der Anlegestelle. Während er das Parkticket holte, bezahlte ich schnell die Fahrt. Kurz danach legten wir ab und fuhren ca. 50 Minuten mit dem Schnellboot bis Chip Cove. Wenn man so will, liegt hier der Anfang des Tourismus in Neuseeland, denn hier gönnte Captain Cook sich und seiner Mannschaft auf allen 3 Reisen jedes Mal ein paar Tage Ruhe vor der Rückfahrt, woran ein entsprechender Obelisk erinnert. Die benachbarten Buchten tragen die Namen seiner Schiffe und wir wollten bis zur Furneaux Lodge am Endeavour Inlet, die als beliebte Tageswanderung ausgewiesen ist. Was wir jedoch völlig unterschätzt hatten, waren die Höhendifferenzen. Es ging gefühlt stundenlang nur bergauf, ohne dass wir eine Orientierung hatten, wie weit wir schon gekommen waren, was bei den bisherigen Wanderungen durchaus anders war, weil es zwischendurch immer wieder Orientierungspunkte gab. Leider gab es auch keinen Rastplatz für eine Pause zwischendurch und Peter hatte zudem die Infrastruktur unterschätzt und in der Erwartung von Kaufmöglichkeiten kein Getränk dabei. Als er dann wegen des Flüssigkeitsmangels schon ziemlich kaputt war, kam endlich der ersehnte Rastplatz. Hier konnten wir uns stärken und ausruhen. Zu unserem Equipment gehörte tatsächlich auch eine mobile Espressomaschine, die mit heißem Wasser (aus der Thermoskanne) und Kapseln, aber ohne Strom, frischen Kaffee bereitet – eine Wohltat nach der Anstrengung.

So gestärkt und ausgeruht, gingen wir weiter und siehe da – wir waren auf dem Kamm angekommen und von nun an konnten wir entspannt die restlichen Kilometer weiter wandern. Als wir dann nach insgesamt 15,5 km am Endeavour Inlet ankamen, freuten wir uns am meisten auf das frisch gezapfte, kalte Bier und danach erschien uns die Wanderung doch gar nicht mehr so schlimm. Wir hatten sogar noch eine Stunde Zeit, bis uns das Schnellboot um 15.00 Uhr wieder abholen sollte. Auf die Idee, schnell noch ins Wasser zu springen, kamen wir aber zu spät. Viele Wanderer warteten dann zu der angegebenen Zeit an der Anlegestelle, aber unser Boot kam erst 45 Minuten später – wie wir verfolgen konnten, brachte es vorher Waren aller Art an die verschiedensten Anlegestellen, die auf diesen Service angewiesen waren, da viele nicht über Straßen erreichbar sind.

Trotzdem waren wir wieder pünktlich in Picton und verbrachten dann den Abend auf unserer Terrasse, denn inzwischen war der Sommer soweit voran geschritten, dass wir abends bei einer leckeren Pizza und passenden Getränken (!!!!!) noch lange draußen sitzen konnten. Und Peter hatte immerhin einen historischen Spitzen-Wert sowohl an Schritten, als auch an Kilometern, erreicht – ein gewisser Trost nach dieser Anstrengung.

Peter’s Dönekes: Entspannung vs. Quälerei

Die unterschiedlichen Ansichten von Mone und mir zum Wandern hatte ich ja bereits dargestellt. Aber nun habe ich, nachdem ich einen Teil des „Queen Charlotte Track“ bewältigt habe, beschlossen, keine Berge mehr per Pedes zu besteigen. Es ist einfach nur Quälerei und keineswegs entspannend. Von den insgesamt 15,5 km ging es von den ersten 10 km insgesamt ca. 8,5 km bergauf, 1 km bergab, den Rest halbwegs gerade. Ich habe seitdem 4 Blasen an den Füßen, vor allem vom Bergabgehen. Und ich habe gelernt, dass es naiv ist zu glauben, dass es bei einer derart anstrengenden Strecke eine Pausenmöglichkeit, geschweige denn eine Verpflegungsmöglichkeit, geben könnte. Ich laufe ab jetzt nur noch überwiegend gerade Strecken, außer es handelt sich um einen außergewöhnlichen „Lookout“ mit überschaubarer Wegstrecke.

Der nächste Tag begann super entspannt – das war nach dem gestrigen Tag auch nötig. Nach dem Queen Charlotte Sound war heute der Kenepuru Sound dran. Den fuhren wir zunächst mit dem Auto ab über Te Mahia bis Portage. Wir kannten das ja nun schon: schmale, sehr kurvenreiche Straßen, aber ohne Zeitdruck ganz anders zu fahren. Viele schöne Ausblicke verlockten zum anhalten, aber da es keine Haltepunkte gab, war dies ziemlich schwierig.

Mittags kam dann auch die Sonne zurück, so dass wir beschlossen, den Nachmittag auf dem Wasser zu verbringen, denn wir hatten bereits den Kajakverleih gesehen …. Leider gab es nur noch eine geführte Tour, die natürlich deutlich teurer war. Laut Aussage des Chefs wären keine Kayaks mehr da – obwohl wir noch jede Menge davon sahen. Dennoch buchten wir die Tour und so fuhr ich das erste Mal Kajak. Trotz der Schutzplanen wurden wir richtig nass, was jedoch nicht weiter schlimm war, da es ein schöner warmer Tag war.

Abends wollten wir wieder grillen, da unser Luxusquartier auch einen Luxusgrill hatte, was uns etwas über unser „Grillproblem“ tröstete. Leider sprang der Grill doch nicht elektrisch an, was er eigentlich sollte, und wir hatten kein Feuerzeug …. mit viel Geduld – nicht gerade Peters Stärke – gelang es ihm aber doch, den nötigen Funken zu erzeugen und wir konnten grillen.

Abschied von der Südinsel

Am nächsten Morgen wurden wir schon wieder vom Wecker geweckt, da die große Fähre „Bluebridge“  bereits um 8.00 Uhr in Picton startete und wir schon um 7.00 Uhr einchecken sollten. Diesmal waren wir pünktlich, denn wir wussten ja bereits, dass wir für die Strecke 30 Minuten benötigen.

Bei allerbestem Sonnenschein nahmen wir Abschied von der Südinsel. Peter hatte zudem in weiser Voraussicht eine Kabine gebucht, in der wir noch ca. 2 Stunden Schlaf nachholen konnten. Wie groß war dann das Erstaunen, als wir nach dem Wecken das Wetter in Wellington sahen: der Himmel vollkommen bedeckt und es regnete leicht.

Aber wir blieben optimistisch, da wir ja noch einige Stunden Autofahrt vor uns hatten. Zwischendurch hielten wir an einem kleinen DOC Wildlifecenter, welches sehr bekannt dafür war, vom Aussterben bedrohte Vögel erfolgreich zu retten. Leider waren in den meisten Käfigen die Vögel zur Mittagszeit nicht zu sehen und wenn doch, kaum zu fotografieren. Immerhin sahen wir 2 Kiwis, davon sogar einen mit weißem Fell – aber wegen der Dunkelheit im Kiwihaus war es keinem Gerät von uns möglich, zu filmen oder zu fotografieren und Blitz war natürlich strengstens verboten (fotografieren eigentlich auch).

Zum Kiwi: das Nationaltier Neuseelands war vom Aussterben bedroht, es gab nur noch sehr wenige Tiere. Das Problem: der Vogel kann nicht fliegen und hat außer seinem Schnabel wenig zu seinem Schutz zu bieten und ist insofern ziemlich hilflos gegenüber Hunden, Possums etc. Deshalb gibt es seit einigen Jahrzehnten ganz besondere Schutz- und Aufzuchtprogramme, die inzwischen Wirkung zeigen. Hunde, Luchse etc. werden gejagt und erschossen, für Possums stehen überall in den Wäldern Fallen, um sie zu erlegen. Trotzdem bleibt es ein großes Glück, einen Kiwi in freier Wildbahn zu sehen, da sie nur nachtaktiv sind und sich tagsüber im Unterholz verstecken. Unkundige wie wir können es eigentlich nur auf einer geführten Nachtwanderung schaffen und auch hier gibt es keine Garantie. Insofern ist ein Besuch in einem der Kiwi-Häuser in der Regel die einzige Chance, einen Kiwi überhaupt zu sehen.

In der Hawkes Bay angekommen, bezogen wir unser Motelzimmer mit passendem Namen „Harbour View“, denn wir hatten einen herrlichen Meeresblick – jetzt wieder bei bestem Sonnenschein und ziemlich hohen Temperaturen. Wegen der kleinen Küchenausstattung gab es wieder wunderbare Spaghetti – die wir immerhin draußen und mit Meerblick genießen konnten.

Kleine Anmerkung: Peters 2. Versuch, „Kohle“ zu bekommen, schien auch nicht erfolgreich zu sein, denn diese sollte hierher geliefert werden. Der Zeitraum war später und Napier immerhin eine größere Stadt und nicht so ländlich, wie Takaka auf der Südinsel – an der Rezeption wusste man jedoch nichts von einer Lieferung und wir hatten auch keine diesbezügliche Nachricht erhalten.

Silvester – mal ganz anders

Wie Weihnachten begann unsere Tour heute erst abends aufgrund der Gezeiten. Also begann der Tag sehr entspannt mit einem Frühstück vor unserem Zimmer, was vor allem die benachbarten, wahrscheinlich indischen, Kinder sehr spannend fanden.

Am frühen Nachmittag starteten wir dann in Richtung Hastings, um zuerst auf den Te Mata Peak zu fahren. Hier hatten wir einen herrlichen Rundblick über die Hawkes Bay und die sanfte Hügellandschaft der Umgebung.

Die Gegend hier ist ein großes Obst- und Gemüsezentrum sowie sehr bekannt für ihre Weinproduktion. Es werden zahlreiche „Winery-Touren“ angeboten und wenn man an einer vorbei kommt, steht oft „cellar door open“ dran – aber tagsüber und mit Auto ist das doch keine Option für uns.

Wir machten dann noch einen kurzen Stopp in Hastings, der zweiten Art-Deco-Stadt Neuseelalnds – nicht ganz so viele entsprechende Häuser in diesem Stil, deshalb auch nicht so berühmt wie Napier, aber auch einen kurzen Bummel wert. Hier wollten wir vor allem etwas Warmes essen, weil klar war, dass wir wegen der geplanten Tour abends nicht zum essen kommen werden. Leider war nachmittags kein „richtiges“ Restaurant geöffnet, so dass wir mit asiatischer Schnellküche vorlieb nehmen mussten. Das Essen war besser, als erwartet – aber leider in einer Plastikschüssel und mit Plastikbesteck.

Dann ging es nach Clifton zum Tourstart von „Gannet Beach Adventures“ – leider musste Peter vorher noch in einem Supermarkt halten, so dass wir tatsächlich die Letzten waren, die ankamen. Immerhin hatte man so kein Problem, unseren Namen in der langen Liste zu finden – wir hätten nicht erwartet, dass so viele Touristen den Silvesterabend statt mit Party mit einer Tour zu den Gannets verbringen wollen. Es kamen tatsächlich 4 Spezial-Traktoren mit Doppelanhängern, die alle voll wurden. Dann ging es am Strand entlang über Stock und Stein, teilweise durchs Wasser, 8 km weiter bis zum berühmten Cape Kidnappers. Der Name der Klippen geht mal wieder auf eine Geschichte von Captain Cook und seiner Mannschaft zurück, die Entsprechendes erlebt haben.

Die Fahrt am Strand entlang ist schon eine Attraktion für sich. Neben dem Spaßfaktor erfährt man vieles über die Entstehung der Steilhänge. Auch wenn wir die geologischen Informationen nicht richtig verstanden, konnte man auch so sehen, wie Erosionen, Ablagerungen und Faltungen die verschiedensten Gesteinsschichten gebildet haben. Man konnte auch fossile Muscheln, Baumstümpfe und Torfablagerungen erkennen sowie die Verschiebung der Schichten um ca. 10 Meter durch die Eruptionen des Supervulkans unter dem Lake Taupo vor Millionen Jahren.

Nach ca. 1 Stunde kamen wir dann am Ziel an. Am Cape Kidnappers leben in mindestens 3 Kolonien Tausende von Basstölpeln, die hier ihre Jungen aufziehen – die größte Zahl Neuseelands und damit das berühmteste Ausflugziel der Region. An einer Stelle kann man sich ihnen auf Tuchfühlung nähern, dafür muss man allerdings erst ca. 30 Minuten bis zu einer Klippe hoch wandern. Dafür konnten wir die Basstölpel aber sehr gut beobachten: ihren Gleitflug mit ca. 2 m Flügelspannweite, das relativ unbeholfene Landen (fast wie bei einem Albatross) und vor allem das Begrüßungsritual, wenn sich das Pärchen in den tausenden von Vögeln gefunden hat. Die Küken sind im Gegensatz zu den Eltern noch grau und weiß und haben ein flauschiges Fell. Die Jungen waren sehr unterschiedlich: manche noch ganz klein und lagen unter einem Elternteil, andere schon fast so groß wie ihre Eltern. Das ganze Spiel konnten wir ca. 45 Minuten beobachten und fotografieren, dann ging es wieder zurück mit den Traktoren nach Clifton.

Unterwegs hielten wir noch einige Male, zum einen, um die 3. Kolonie (die Kleinste) noch zu sehen, zum anderen für weitere Informationen.

Da es jedoch langsam dunkel wurde, hatten wir mehr Interesse, schnell zurück nach Napier zu kommen, um dort noch vor Mitternacht in einer Bar oder ähnlichem zu landen. Das schafften wir dann auch – gegen 22.30 Uhr waren wir am West Quai, wo es einige Möglichkeiten gab. Und da es immer noch angenehm warm war, konnten wir in einem Irish Pub um Mitternacht draußen auf das neue Jahr anstoßen.

Start ins neue Jahr, Neujahr 2019

Obwohl wir Silvester keine rauschende Party gefeiert haben, ließen wir es heute sehr ruhig angehen und frühstückten wieder auf unserer kleinen Terrasse – wieder in Begleitung neugieriger indischer Kinder, die unser Essen komisch fanden.

Gegen Mittag fuhren wir dann in DIE Art-Deco-City Neuseelands – Napier. Dies ist letztlich das Ergebnis einer schweren Tragödie. 1931 wurden Napier und Hastings von einem schweren Erdbeben heimgesucht, welches beide Städte völlig zerstörte. Insbesondere Napier entstand danach trotz schwerer Wirtschaftsdepression wie Phönix aus der Asche, indem die klugen Stadt- und Planungsväter den Wiederaufbau zwar preiswert, aber in einem einheitlichen Stil durchsetzten. Die Art-Deco-Bauten verfielen dann ca. 50 Jahre lang, bis man die touristischen Möglichkeiten dieser Einmalstellung erkannte und diese entsprechend vermarktete. Größtes Ereignis ist heute das „Art-Deco-Festival“, welches wie Karneval mit speziellem Thema gestaltet ist – die Stadt feiert 3 Tage lang und viele Besucher und Einwohner verkleiden sich im Stil der 20- und 30-Jahre.

Dame im Art-Deco-Stil

Napier hat heute tatsächlich ein hübsches, aber doch nicht so großes Zentrum von Art-Deco-Gebäuden, welches wir in ca. einer ¾ Stunde mithilfe eines kleinen Stadtplans des DOC ganz entspannt ablaufen konnten und dabei viele schöne Gebäude fotografieren konnten.

Zwei Dinge sind hier – neben den Gebäuden – erwähnenswert: gegenüber des I-Sites gibt es das beste Eis, das wir bisher in Neuseeland gegessen haben – super lecker. Außerdem sahen wir hier das erste Mal Bettler – ein Anblick, der für Neuseeland sehr ungewöhnlich ist. Uns war ja schon aufgefallen, dass die Gegend hier durch ihre Landwirtschafts- und Weinindustrie offensichtlich sehr wohlhabend ist – möglicherweise ist das eine Begleiterscheinung von wohlhabenden Gegenden bzw. Städten.

Dann liefen wir noch an der Marine Parade entlang, um einen Blick vom Meer auf Napier zu bekommen, was jedoch nicht besonders beeindruckend ist. Am interessantesten ist hier noch die Skulptur der „Pania of the Reef“ – der Maori-Schwester der kleinen Meerjungfrau mit ähnlicher Geschichte, aber ohne happy end.

Meerjungfrau und Steinbock – who is who?

Am Abend wollten wir noch einmal auswärts essen gehen – immerhin ist ja Neujahr, auch wenn in Neuseeland weder Silvester noch Neujahr Feiertage sind, sondern ganz gewöhnliche Arbeitstage. In unserem Stadtteil Ahuriri hatten wir ja schon am West Quai gesehen, dass es einige Möglichkeiten gab und entschlossen uns, zu einem mexikanischen Restaurant zu gehen. Das war jedoch ein „Schuss in den Ofen“, deshalb will ich hier nicht mehr darüber berichten.

Nicht mal der Sangria schmeckte …. aber die Aussicht war nett

Erwähnenswert ist allenfalls, dass auch das heutige Ahuriri seine Entstehung dem Erdbeben von 1931 verdankt, denn vorher war hier alles Hafengelände und Wasser. Durch die Erdanhebung von ca. 2 m entstand hier überall neues Land und damit neue Möglichkeiten. Interessant auch die an vielen Mauern und Wänden zu sehende „wall art“.

Zurück in den Wald – Te Urewera Nationalpark

Heute hatten wir nur eine sehr kurze Wegstecke vor uns und starteten deshalb erst spätmöglichst um 10.00 Uhr. Nach einem kurzen Fotostopp an einer berühmten Eisenbahnbrücke, unter der wir durchfuhren und einem Einkaufsbummel, waren wir auch schon in unserem neuen Quartier, der Ohuka Lodge im Nirgendwo, aber in der Nähe des Nationalparks. Wir hatten vorher Bescheid gegeben, dass wir relativ früh kommen werden, aber zu dieser Zeit war die Besitzerin noch nicht ganz fertig mit dem Herrichten der Lodge. Also genossen wir noch kurz den Außenbereich und freuten uns schon auf den Abend, wo wir auf der Terrasse sitzen können.

Später starteten wir dann die ersten beiden Touren im Te Urewera NP. Dieser Nationalparkt ist der größte mit dem größten Urwald auf der Nordinsel. Er wird von den Maori gemanagt, die sich „Kinder des Nebels“ nennen und immer noch eine naturnahe, spirituelle Kultur pflegen. Vielleicht ist das der Grund, warum ein  sogenannter Highway hier nur eine Schotterstraße ist – und das über mehr als 100 Kilometer und an vielen Stellen so eng, dass keine 2 Autos aneinander vorbeikommen und immer sehr kurvenreich. Amüsiert sahen wir nach einer Baustelle (wo keiner arbeitete) das Schild „100“ als Geschwindigkeitsbegrenzung – bei einer engen Schotterstraße und dazu noch vor einer engen Kurve. Auch mit einem anderen Auto hätte Peter diese Geschwindigkeit nicht einmal annähernd erreichen können.

Wir gingen zuerst auf Lou’s Lookout und hatten von dort einen herrlichen Blick über den See Waikaremoana. Geologisch gesehen ist dieser riesige und relativ hoch gelegene See noch jung, denn er entstand erst ca. 200 Jahre v. Chr. durch einen riesigen Erdrutsch, der den Fluss blockierte und dadurch den See aufstaute.

Danach fuhren wir noch ein ganzes Stück in den Nationalpark hinein, allerdings weiter auf der engen Schotterstraße mit vielen Kurven, die Peters ganzes Können erforderte und sehr staubig war, was man unserem Auto und den umgebenden Pflanzen deutlich ansah. Unser Ziel war der Aniwaniwa Fall – ein sehr schöner Wasserfall, der sehr leicht zugänglich ist.

Wir hielten dann noch kurz am Aniwaniwa Visitor Center, welches hier einen Maorinamen – Nga Taonga Tuku Iho (Schätze der Vergangenheit) trägt. Unterschiede: großes, luftiges Gebäude, wo sich der Nutzen der Größe nicht auf den ersten Blick erschließt; man muss beim Eintritt die Schuhe ausziehen und es herrscht Ruhe hier, im Gegensatz zu den sonstigen I-Sites, die wir besucht hatten. Ziel war, herauszubekommen, ob es Möglichkeiten gab, mit einem Boot zu fahren oder gefahren zu werden. Und siehe da: man konnte ein Ruderboot auf dem See Waikareiti mieten, welchen wir morgen ohnehin erwandern wollten.

Den Abend verbrachten wir dann auf der Terrasse, denn in der Lodge war es immer noch unerträglich heiß und draußen wehte immerhin ein frischer Wind. So genossen wir dann den Sonnenuntergang mit herrlichem Blick in die Ferne. Um möglichst wenig Tiere anzulocken, machten wir später auch kein Licht auf der Terrasse, sondern nur unsere mitgebrachten Teelichter an – sehr romantisch.

Abends auf der Terrasse, mit Bier und …

Spaghetti …

Richtig gut schlafen konnten wir trotz der Ruhe nicht, da es erst gegen Morgen etwas abkühlte. Aber dafür genossen wir unser Frühstück auf der Terrasse. Es schien wieder ein sehr heißer Tag zu werden, weshalb wir direkt danach starteten. Wir hielten zunächst wieder am Visitor Center, um nach einem Boot zu fragen und mussten enttäuscht hören, dass heute zuviel Wind auf dem See ist und deshalb keine Boote vermietet werden. Zuviel Wind???? Naja, wir hatten ja noch eine Stunde Wanderung vor uns, vielleicht war das Wetter ja am Lake Waikareiti völlig anders?

Meine Theorie, dass der Weg zwischen zwei Seen bestimmt ziemlich eben ist, bestätigte sich nicht. Lake Waikareiti liegt noch deutlich höher als der schon ziemlich hoch liegende Lake Waikaremoana, so dass wir – sehr zu Peters Freude – eine ganze Stunde lang bergauf liefen. Aber immerhin durch sehr schönen Urwald und dadurch fast immer im Schatten. Der See Waikareiti selbst war auch sehr schön, hatte aber an unserem Ende keine schönen Badeplätze bzw. Buchten, so dass wir trotz der Hitze nicht reingingen, wie andere, ganz junge, Leute. Die Ruderboote waren im übrigens sehr groß und für 4 Ruderer ausgelegt – da hätten wir ganz schön zu tun gehabt, diese zu bewegen – aber wir hätten so vielleicht doch eine schöne Bucht zum baden gefunden. Naja – beim nächsten Mal vielleicht.

Aufgrund der Hitze konnte selbst ich mich nicht überwinden, noch eine andere kleine Tour vorzuschlagen und wir verbrachten den Rest des Tages im Schatten unserer Lodge. Abends schmiss Peter den Grill an, der leider sehr versifft war. Aber aufgrund fehlender Kohle hatten wir keine andere Chance. Wir blieben bei Kerzenlicht dann wieder solange draußen, bis uns ein fliegendes größeres Tier dann doch vertrieb.

Peter am Grill

und das Ergebnis

Peter hat wieder Kohle …. !!!!

Peter hatte die Suche nach unserer speziellen Presskohle nicht aufgegeben und nach zwei gescheiterten Versuchen, sie online zu bestellen, herausgefunden, wo es diese zu kaufen gab – unter anderem in Hamilton. Das war ein vertretbarer Umweg auf dem ohnehin recht weiten Weg nach Waitomo.

Zunächst quälten wir uns und das Auto die ersten 100 km auf enger, kurvenreicher Schotterstraße durch den Te Urewera Nationalpark. Der wildromantische Anblick des Urwalds links und rechts war zwar sehr schön, aber wir hatten kein Auge dafür, denn wir mussten uns auf die Straße konzentrieren. Glücklicherweise hatten wir kaum Gegenverkehr und mussten auch nur 2 x ein Auto überholen, wovon eines gerade erst an einem Lookout losfahren wollte. Der einzige Vorteil einer Schotterstraße – weniger Verkehr.

Für den Umweg nach Hamilton verzichtete ich auf den Stopp in der einzigen Geothermalzone, die dieses Mal auf unserem Weg lag: Orakei Korako. Aber wir waren beim ersten Besuch 3 Tage in Rotorua, so dass wir mehrere der berühmten Geothermalzonen mit ihren Sinterterrassen, Quellen, Geysiren, Schlammkratern etc. gesehen hatten – und uns auch noch gut an den Schwefelgestank in der ganzen Stadt erinnern konnten.

Das Navi führte uns dann sicher in der großen Stadt Hamilton zum kleinen Laden für Fischereibedarf, wo Peters bestellte Kohle schon auf ihn wartete …..

Peter hat wieder Kohle

Dann war der Weg zu den Waitomo Caves nicht mehr weit und wir checkten in unsere Hobbithöhle ein.

Im Woodlyn Park hat der etwas verrückte Erbauer mehrere Objekte – ein altes Kriegsflugzeug, einen alten Eisenbahnwaggon und ein Schiff – zu Unterkünften umgebaut sowie in einen Abhang zwei Hobbithöhlen eingebaut.

Dafür hat er mehrere Preise für Originalität bekommen – sicher zu Recht, aber das war es auch schon. Vielleicht lag es an dem kürzlich erfolgten Besitzerwechsel, aber die Innenausstattung des Motelzimmers war die bisher Schlechteste und das bei einem sehr hohen Preis. Es fehlte sogar an einer Toilettenbürste und leider auch an der sonst immer vorhandenen Kaffeemaschine (in Deutschland unter Bodum bekannt, zum aufbrühen mit kochendem Wasser). Auch die Außenanlagen (die zur Nutzung mit angegeben waren) waren völlig veraltet, total beschissen (sorry), teilweise verrottet und eigentlich nicht nutzbar. Den Grill wollten wir uns lieber nicht näher anschauen und mussten es auch nicht, da wir ja jetzt den eigenen nutzen konnten. In weiser Voraussicht hatte ich aber eine Plastikdecke dabei (na und, wenn Peter doch sogar einen Grill mitnimmt!) und diese kam jetzt nebst unseren Einkaufs-Plastiktüten, auf die wir Decken und Handtücher zum sitzen legten, zum Einsatz, so dass wir die eigentlich unbrauchbaren Außenplätze dann doch nutzen konnten. Immerhin hatten wir bestes Wetter, und so blickten wir vor unserer Höhle in den Sonnenuntergang mit einem kalten Bierchen und Peter schmiss das erste Mal den eigenen Grill an ….. am Ende wird alles gut!

das erste Mal …. mit eigenem Grill

Wir ließen uns auch vom Stress in der Höhle nebenan nicht anstecken, denn diese war doppelt belegt worden und die deutsche Frau hatte große Probleme, sich mit der Situation abzufinden und die Ersatzunterkunft im Boot zu akzeptieren. Die neue Besitzerin schien doch noch einige Probleme zu haben …

Peter’s Dönekes: Kohle

Wie bemerkte Andreas B. zuletzt treffend: Er könne sich Peter ohne Kohle nicht vorstellen. Ja, er hat Recht, denn jetzt bin ich wieder im Besitz von Kohle, genauer: „Cobble Stones“ (spezielle Grillkohle für unseren mitgebrachten Tischgrill). Nachdem zwei Online-Händler nicht liefern konnten/wollten habe ich zuletzt einen Händler in Hamilton ausfindig gemacht, der das Zeug vorrätig hatte, so dass wir es auf dem Weg nach Waitomo abholen konnten und dort dann endlich den eigenen Grill nutzen konnten. Leider lässt sich „Cobble Stone“ nicht so leicht entzünden und brennt auch nicht so schnell wie sein in Deutschland erhältlicher Pendant. Aber lieber in den Spatz in der Hand…..

Zwei Anmerkungen: der Preis für diese Unterkunft relativierte sich wieder, denn die – neue – Besitzerin antwortete auf unsere Nachfrage, dass laut ihrem PC die Übernachtungen bereits bezahlt seien. Unsere spätere Überprüfung ergab aber, dass wir nur eine Anzahlung von einer Nacht bezahlt hatten. Damit war das Preis-Leistungs-Verhältnis wieder in Ordnung.

Außerdem fiel uns spätestens hier endgültig auf, wie unterschiedlich der Biorhythmus zwischen den Kiwis und uns ist. Selbst wenn die Kiwis Urlaub haben, gehen sie für unsere Verhältnisse ziemlich früh ins Bett – spätestens um 22.00 Uhr – und stehen entsprechend früh auf. Wir waren abends oft ohnehin die Einzigen, die draußen saßen, aber spätestens ab 22.00 Uhr die Einzigen, die überhaupt noch wach waren. Wie gut, dass unsere kleine Musikanlage so leise spielte, dass man schon wenige Meter neben uns nichts mehr hören konnte.

Die Waitomo Caves

Die größte Attraktion von Waitomo sind die Höhlen. Das ganze Gebiet besteht überwiegend aus Kalkstein, in die sich seit Urzeiten Flüsse und Bäche gefressen haben und so zahlreiche Höhlen entstanden sind, die bereits die Maori kannten und zum Teil auch spirituell nutzten. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie dann von den Weißen (den Pakehas) entdeckt und kurz darauf schon touristisch genutzt. Das erste Hotel entstand bereits 1908!

Eine davon – die Glühwürmchenhöhle – ist leicht zugänglich und liegt auf großen Rundreisen strategisch günstig, so dass hier busweise Touristen ankommen. Da wir dies wussten, hatten wir unsere Tour bereits um 9.00 Uhr gebucht, was sich als genau richtig erwies. Wir mussten dafür zwar sehr pünktlich aufstehen und etwas schneller frühstücken, hatten dafür aber noch Platz auf dem Parkplatz und noch kein großes Gewühle am Eingang.

In der „Glowwormcave“ sind die Glühwürmchen als natürliche Deckenbeleuchtung die größte Attraktion. Sie leuchten im Dunkeln wie  ein Sternenhimmel und das genau ist ihr Sinn: mit diesem Leuchten locken sie Fliegen u. ä. Insekten an, die dann in den klebrigen Fäden hängenbleiben und den Glühwürmchen als Nahrung dienen, damit sie sich verpuppen können. Für diesen einen Fang haben sie ca. 9 Monate Zeit und ihr anschließendes Leben als Fliege dauert nur solange, bis sie die nächste Generation Glühwürmcheneier erzeugt haben. Da sie nur im Dunkeln leuchten, ist fotografieren mit Blitz strengstens verboten und ohne nicht möglich. Auch Taschenlampen sind nicht erlaubt, aber die Wege sind trotzdem indirekt so gut beleuchtet, dass man sich zurecht findet. Der Höhepunkt ist zum Abschluss die Fahrt in einem Boot auf einem unterirdischen Fluss unter einem „Sternenhimmel“ hindurch, bei der man zudem ganz leise sein soll, damit man das Erlebnis auch genießen kann. Das war in der Tat sehr beeindruckend. Da wir dieses Erlebnis nicht ganz ohne ein Foto verlassen wollten, entschlossen wir uns, das kommerzielle Angebot von Fotos anzunehmen, da es keine Alternative gab. Diese Fotos sehen jedoch vergleichsweise künstlich aus.

Danach ging es überirdisch weiter: entlang einer Seitenstraße gab es noch einige Orte zu besichtigen. Zuerst ging es zu den Marokopa Falls, wo das Wasser auf breiter Front über eine Felswand in die Tiefe rauscht.

Ein paar Kilometer weiter ging es zur Piripiri Cave, die nicht kommerziell genutzt wird. Trotz Taschenlampe trauten wir uns jedoch nicht allzuweit in die Tiefe, da wir als Höhlenforscher zu wenig Erfahrung haben.

Ein Kleinod der Natur ist nach einigen weiteren Kilometern die Mangapohue Natural Bridge. Über einen Plankenweg gelangt man am Rand der Schlucht bis zu der Stelle, wo das Flusswasser zwei übereinanderliegende natürliche Deckengewölbe in den Kalkstein gewaschen hat. Auf dem oberen Gewölbe wachsen sogar Farne und Bäume.

Ein weiterer Wanderweg zu den Marokopa Tunnels war für uns nicht gut genug erkennbar und da es schon wieder sehr heiß geworden war, wollten wir kein unnötiges Risiko eingehen und beschlossen, den Nachmittag lieber entspannt in und vor unserer Hobbithöhle zu genießen, da auch Waitomo als Ort selbst nichts Interessantes zu bieten hatte und selbst ein kleines Eis auf die Hand schwer zu bekommen war.

Das Genießen ging abends weiter, denn in Anbetracht unserer sehr spärlichen Küchenausstattung hatten wir im angeblich besten Restaurant des Ortes, der Huhu- Bar, einen Tisch bestellt. Wir waren zwar skeptisch, weil hier alles so touristisch war, wurden aber absolut nicht enttäuscht. Das Essen war wirklich sehr gut und Peter fand sogar ein Weizenbier, dieses Mal ein neuseeländisches.

Am nächsten Morgen waren zwei weitere Höhlen dran, allerdings auch wieder – für Urlaubsverhältnisse – früh beginnend. Beim kurzen Frühstück kam in diesem Quartier übrigens wieder Peters mobile Espressomaschine zum Einsatz. So konnten wir morgens doch einen Kaffee trinken.

Zuerst ging es in die Ruakuri Cave. Hier konnte man grundsätzlich zwischen einer nassen und einer trockenen Tour unterscheiden. Aber für ein „black water rafting“ war ich nicht mutig genug (erst Recht nicht für die Variante mit Abseilen in die Dunkelheit) und so hatten wir die normale Besichtigungstour „trockenen Fußes“ gebucht. Vor allem diese Höhle ist im ursprünglichen Eingangsbereich eine spirituelle Stätte der Maori, also hat man abseits davon einen Schacht ausgebaggert und nun kommt man über einen künstlichen Spiralgang in die Höhle. Die Ruakuri Cave hat zwar auch einige Glühwürmchen, aber auch viele Tropfsteinskulpturen – und hier ist fotografieren nicht verboten. Nach dem Maori-Führer gestern (wo wir uns heute noch nicht einig sind, ob Mann oder Frau), hatten wir jetzt eine sehr engagierte junge Frau, die uns ca. 2 Stunden lang durch die Höhle führte und viele Erklärungen gab. An einer kathedralenartig hohen Stelle der Höhle sollte jemand aus der Gruppe singen – und tatsächlich hatte ein älterer Mann den Mut dazu. War zwar kein schöner Gesang, aber man konnte die besondere Höhlenakkustik dadurch besser wahrnehmen.  Ganz witzig war ein Punkt, bei dem wir in absoluter Dunkelheit auf unserem Gitterrostweg warten mussten, bis auf einmal unter uns Taschenlampen angingen und eine Gruppe Black Water Rafter auf ihren Reifen durch den unterirdischen Fluss trieben. Sehr spannend zu verfolgen, aber ich war dennoch froh, die trockene Variante gewählt zu haben.

Danach hatten wir vor der letzten Höhle noch etwas Zeit, so dass wir den „Ruakuri Bushwalk“ im Ruakuri Scenic Reserve noch dazwischenschieben konnten. Diese kurze Buschwanderung war sehr abwechslungsreich, u.a. wurden öfter natürliche Höhlengänge in den Rundweg mit eingebaut.

Außerdem war für mich sehr interessant, wie stark die Baumstämme auch mit Moos  und Pflanzengeflecht bewachsen waren und sogar die Felsen von Pflanzengeflecht überzogen waren.

In der Aranui Cave wurden wir wieder von einem Maori geführt. Diese Höhle hat vor allem schöne Tropfsteingebilde – Stalaktiten und Stalakmiten – zu bieten, die aus unterschiedlichen Gesteinen gebildet wurden, so dass fast alles hier zweifarbig war. Und wir hörten zum dritten Mal, dass es ca. 100 Jahre dauert, bis 1 cm3 Tropfstein gebildet ist.

Nach dieser 3. Höhle wollten wir dann auch keine weitere mehr sehen, obwohl alle sehr schön waren. Ich entschloss mich dann noch, den Weg zurück in unser Quartier zu Fuß auf dem Waitomo Walkway zu gehen und dabei noch den „Waitomo Lookout“ mitzunehmen.

Am Abend wurde wieder unser Grill angeschmissen, aber weil wir am nächsten Morgen besonders früh raus mussten, wurde es kein langer Abend – doch das ist die nächste Geschichte ……

Ein Besuch in Mittelerde oder „geplant“ vs. „spontan“

Wir hatten unsere Reise ja ziemlich genau geplant und so ziemlich alles vorgebucht, was möglich war. Das hat den Vorteil, dass man vor Ort keine Zeit verliert mit Quartiersuche und sich auch nicht erst orientieren muss, was hier so alles los ist und welche Sightseeing-Highlights es gibt. Dafür nehmen wir den Nachteil in Kauf, dass man nicht mehr umorganisieren kann, wenn es einem irgendwo besonders gut oder gar nicht gefällt.

Bei zwei Punkten hatte ich eine Ausnahme gemacht: Orakei Korako als einzige Geothermalzone war zeitlich schwer vorab zu planen und lag dann wegen des Umweges über Hamilton sowieso nicht mehr auf dem Weg. War nicht so schlimm (s.o.)

Und bei der einzigen LOTR-Location, die sich dieses Mal einbauen ließ: das berühmte Auenland, tatsächlich beheimatet in Matamata. Hier schien es mir nicht notwendig, denn fast alle 10-15 Minuten fahren ganze Busse voll auf Besichtigungstour vom Cafe „Shires Rest“ ab. Da würden sich immer Plätze finden. Und außerdem hatte ich Peter noch nicht überzeugt, der von den letzten Touren vor 10 Jahren keine guten Erinnerungen hatte.

In Waitomo war es dann allerdings soweit, dass ich das Thema zur Sprache bringen musste, denn Matamata lag auf dem Weg von hier nach Coromandel. Und Peter ließ sich sogar überzeugen, da der Weg nach Coromandel nicht weit war und durchaus Zeit für einen Stopp zwischendurch da war. Und wie unendlich enttäuscht war ich, als 2 Abende vorher alle Touren des Tages ausgebucht waren – bei allen Zeiten stand nur noch „fully booked“ und das obwohl unendlich viele Zeiten angegeben waren. Das hätte ich wirklich nicht erwartet. „Lord of the Rings“ ist fast 20 Jahre alt und „Der Hobbit“ fast 10 Jahre her – und trotzdem reißt der Strom der Besucher offensichtlich nicht ab.

Peter fand dann am Vorabend doch noch einen Dreh: er gab bei der Buchung ein:  „eine“ Person – und siehe da, es gab tatsächlich noch 2 Touren, auf denen das möglich war, wovon zeitlich allerdings für uns nur eine in Frage kam: die frühe Tour um 9.40 Uhr, was bedeutete, um 6.00 Uhr aufzustehen. Das bedeutete für Peter nicht nur besonders frühes Aufstehen mit Wecker, sondern auch 2 Stunden rumsitzen und warten ……. aber ich war absolut happy!!!!

Peter’s Dönekes: Liebe ist……

wenn man, obwohl die Buchungs-Engine von Hobbiton „fully booked“ für die kommenden Tage anzeigt, trotzdem einen Tag vorher nochmals sucht, aber nur für eine Person, und tatsächlich noch einen Platz für 09:40 h ordern kann, mit der Folge, dass man um 6 Uhr aufstehen muss, wohlwissend, dass man vor Ort mindestens zwei Stunden sinnlos rumsitzen muss, weil einen das Filmset der Hobbits nicht interessiert.

Also starteten wir am nächsten Morgen überpünktlich und waren dann sogar schon um 8.40 Uhr in Matamata. Also fragte ich direkt beim Ticketeinlösen, ob auch eine frühere Tour möglich wäre und wurde an die Tourkoordination verwiesen. Und siehe da – bei nur einer Person war sogar die nächste Tour um 9.00 Uhr noch möglich. Peter hätte auf gleichem Wege sicher auch eine der nächsten Touren mitmachen können, die alle 10 bis 15 Minuten starteten. Aber er wollte trotzdem lieber warten.

Der große Unterschied zu vor 10 Jahren: nach der ersten Trilogie mussten alle Requisiten zurückgebaut werden, es blieben lediglich ein bis zwei Andeutungen von Hobbithöhlen stehen und ansonsten nur, was Peter so liebte „hier war das und das“ – von dem aber tatsächlich nichts mehr da war und man halt eigene Vorstellungskraft + Fotos brauchte. Dennoch kamen Tausende LOTR-Touristen und wollten wenigstens eine Ahnung vom Auenland sehen. Das haben sowohl die Familie Alexander (der das ganze Land für ihre Schafzucht gehörte) sowie Peter Jacksons Filmfirma Weta verstanden. Als dann 3 Jahre lang das Auenland für die 2. Trilogie detailgetreu wiederaufgebaut wurde, ließ man danach alles so stehen und scheffelt jetzt damit Millionen. Aber das war mir egal: es war einfach nur schön, durchs Auenland zu gehen, viele Szenen aus dem Film wiederzuerkennen und sowohl Bilbo‘s als auch Sam‘s Höhle zu sehen.

Rührend, wie vor anderen Hobbithöhlen das Gewerbe von deren Bewohnern erkennbar gemacht wurde: dort stand dann davor Brot, Käse, Honig etc. zum Verkauf.

Die Gärten mit Blumen dazwischen waren sogar echt und wurden von Gärtnern gepflegt.

Aus einigen Schornsteinen stieg Rauch und vermittelte den Eindruck, dass diese Höhlen bewohnt sind, Wäsche hing überall zum trocknen an der Leine … 

und ich habe echt erwartet, dass gleich ein Hobbit oder gar Gandalf um die Ecke kommt – das wäre sicher auch noch möglich gewesen und hätte uns LOTR-Fans sicher in noch größeres Entzücken versetzt. Aber immerhin konnten wir eine Hobbit-Höhle betreten ….

Mone zu Besuch bei Frodo

Unser Guide erzählte zwischendurch einige Geschichten, wie z. B. die unterschiedlichen Größen der Hobbits und Gandalfs mit Kameraperspektiven u. ä. erzeugt wurden, da sie in natura ja andere Größen hatten. Interessant war auch, dass der in natura größte Schauspieler ausgerechnet Gimli, der Zwerg, war. Peter Jackson ist Perfektionist und das führt schon zu einigen Stilblüten, z.B.: der große Baum oberhalb von Beutelsend ist ein 100% künstlicher Baum aus Stahl und Silikon. Dazu wurden etwa 200 000 Kunststoff-Blätter aus Taiwan importiert und einzeln am Baum befestigt.

der große Baum von Beutelsend

Und obwohl man auf einer Schaffarm war, die während der Dreharbeiten in Betrieb war,  flog man von der Südinsel extra Schafe ein, die dann im Film gelegentlich vorkamen, weil P. Jackson der Meinung war, diese passten besser ins Auenland. Weitere Geschichten habe ich dann nicht mehr ganz mitbekommen, weil ich mit Fotografieren beschäftigt war, denn es war nicht einfach, bei den Besuchermassen Fotos mit möglichst wenigen oder gar keinen anderen Touristen zu machen. Zum Schluss gingen wir dann noch über die Brücke an der Mühle und kehrten in den „Green Dragon“ ein, wo es noch ein Erfrischungsgetränk gab.

Nach fast 2 Stunden war der Bus dann wieder am „Shire’s Rest“, wo Peter mich erwartete.

Schnell ging es weiter auf die Coromandel Halbinsel, wo wir am frühen Nachmittag in der „Te Puru Beach Lodge“ ankamen, an der Westküste der Coromandel Halbinsel, kurz nach Thames. Diese Unterkunft war mal wieder eine „Bed and Breakfast“- Unterkunft, wobei der Unterschied war, dass diese hier die teuerste Unterkunft war, weil allein die Lage darüber entscheidet – und die war traumhaft: direkt am Meer, ohne Straße dazwischen, direkter Zugang zum fast menschenleeren Strand und zwei sensationelle Außenbereiche: Der eine mit direktem Strandblick (das Meer ist ca. 50 m entfernt), der andere wunderbar windgeschützt, mit der Option, ihn über die Außeneinheit der Klimaanlage zu heizen, so dass man dort die ganze Nacht draußen sitzen könnte. Allerdings nur ein Zimmer, so dass wir schon ein Problem hatten, die ganzen Koffer irgendwo unterzubringen, auch wenn wir sie hier nicht brauchten. Aber es gab einen Kühlschrank (wir hatten ja Bier und Wein dabei …) und für Peter eine Klimaanlage, über die er sich am meisten freute, denn es war wirklich, wirklich heiß draußen.

Außerdem waren Dale und Margaret sehr freundlich und zuvorkommend, aber auch sehr eigen. Selber grillen durften wir nicht mit dem Grill, der auf der Homepage aber auf der Terrasse unseres Zimmers stand, so dass suggeriert wurde, man könnte dort selber grillen. Peter überzeugte ihn aber, dass wir mit unserem eigenen Grill Würstchen grillen durften und dazu fertigen Salat ja bereits gekauft hatten.

Dale bietet an, den Gästen abends ein Dinner zu kochen und das verabredeten wir dann auch für den nächsten Abend. Vor unserem grillen gingen wir aber zumindest auf einen Drink in den offenen Küchenbereich, um die anderen Gäste kennenzulernen und etwas small talk zu machen – auch das gehörte hier zum guten Ton, war natürlich keine Vorschrift … Genauso, wie abends niemanden zu stören. Wir waren mit unserer Musik auch wie gewohnt sehr leise, aber als bereits vor 22.00 Uhr alle anderen schon im Bett waren, kam Dale dann doch noch einmal und bat sehr freundlich darum, die Musik auszumachen. Wir hatten glückerweise eine 2. Terrasse – um die Ecke und sehr geschützt, so dass wir hier bis Mitternacht sitzen konnten und niemanden störten.

Coromandel Peninsula

Am ersten Tag auf der Coromandel Halbinsel gibt es nur den Bericht von Peter:

Peter’s Dönekes: Frei

Leute, Ihr werdet es nicht glauben: Heute, am 08.01.2019, ist mein erster freier Urlaubstag. Bisher „mussten“ wir immer irgendetwas unternehmen. Aber nachdem wir nun im teuersten Quartier ever sind und ich mich gestern sehr für Mone‘s heiß geliebte Hobbits eingesetzt habe, konnte ich für heute einen freien Tag aushandeln. Einfach nichts tun (müssen). So komme ich endlich auch mal wieder dazu ein paar Zeilen für Euch zu schreiben. Aber weil ich will, nicht weil ich muss! Ach, Urlaub kann so entspannend sein, zumindest heute

Und ich konnte an diesem wunderschönen Tag mit ständigem Blick auf das Meer immerhin auch etwas schreiben:

Und ansonsten verging der Tag mit chillen, sonnen, baden …..

Nach diesem entspannten Tag hatten wir abends noch „gesellschaftliche“ Verpflichtungen. Wir hatten das Diner bei Dale und Margaret reserviert. Da das Pärchen vom letzten Tag schon weitergereist war, vermuteten wir, dass wir mit den beiden zusammen essen würden. Das war zu unserer Enttäuschung jedoch nicht der Fall, aber auf unsere Nachfrage kam dann ein neu angekommenes Paar aus Australien dazu. Es gab wirklich sehr leckeren Fisch, dazu Salat, Kartoffeln, Dessert, Wein und später sogar Portwein, der insbesondere Peter sehr gut schmeckte. Die auch noch angebotene Käseplatte haben wir kaum noch angerührt, so satt waren alle. Den Rest des Abends verbrachten wir dann wieder in unserer geschützten Ecke, weil auch die Australier pünktlich schlafen gehen. Und es gab traumhafte Sonnenuntergänge hier.

Am nächsten Tag war wieder Programm angesagt. Ausschlafen ging ohnehin nicht, da die Küche zu nah an unserem Zimmer war und man von den dortigen Geräuschen sehr früh geweckt wurde. Einer der Nachteile von Bed-and-breakfast-Unterkünften. Hier tauscht man die Autonomie von voll ausgestatteten Appartements gegen Kontakte zur einheimischen Bevölkerung. Eine Mischung von Beidem ist optimal.

Das Frühstück hier war sehr reichhaltig. Dale hatte von seinem speziellen „Rührei“ erzählt. Das bekamen wir mit gebratenem Speck und gebuttertem Toast – da hat man genug Grundlage für den Tag.

Zuerst ging es an der Westküste der Coromandel Halbinsel weiter Richtung Norden. Berühmt ist diese Küstenlinie vor allem wegen der vielen Pohutukawas, dem neuseeländischen Weihnachtsbaum, der zu dieser Zeit leuchtend rot blüht. Leider war die Blütezeit aber schon vorbei, so dass wir diesen tollen Anblick nicht genießen konnten. Erster Stopp war an einem Lookout, bequem an der Straße liegend.

Dann fuhren wir zur gebuchten Fahrt mit der „Driving Creek Railway“ hinter Coromandel Town. Ein etwas verrückter Kiwi hat hier 17 Jahre lang eine 3 km lange Schmalspur-Eisenbahnlinie durch unwegsames Gelände den Berg hinauf gebaut. Ursprünglich wollte er damit genügend Ton aus einem höher gelegenen Vorkommen für seine Töpferwerkstatt transportieren, aber im Laufe der langen Bauzeit schuf er dann doch eher eine lokale Touristenattraktion.

Das Gelände des „DCR“ ist schon wie eine Reise in die Vergangenheit. Hier sehen die Gebäude und das Gelände irgendwie aus wie vor 100 Jahren. Und überall stehen die Skulpturen des Töpfers, der mehr ein Künstler als Töpfer für Gebrauchsgegenstände war.

Dann ging es mit der kleinen Schmalspurbahn den Berg hinauf über Brücken, Viadukte, Tunnel, Spiralen und Umkehrpunkte – alles von Hand selbst gebaut und gelegentlich nicht sehr vertrauenserweckend aussehend. Dazwischen überall die Kunst des Töpfers platziert. Die Fahrt ging bis zum sogenannten „Eyefull-Tower“, einer Aussichtsplattform mitten im Wald und schöner Fernsicht auf die Küste. Dann ging es den gleichen Weg zurück und nach etwas mehr als 1 Stunde war der Ausflug beendet.

Als nächstes ging es zum Tokatea-Lookout, von dem man einen super 360°-Blick haben sollte. Der Aufstieg war etwas mühsam, da es nur durch den Bush ging, der keinen Schatten spendete, es aber inzwischen wieder sehr heiß geworden war. Endlich oben angekommen, wurden wir leider enttäuscht, denn das Buschwerk ringsum war inzwischen so hochgewachsen, dass man nicht mehr darüber gucken konnte und somit nur einzelne Ausschnitte zwischen den Lücken im Busch sehen konnte. Da half auch eine Metallplatte nichts, auf der wunderbar eingraviert war, was man hätte sehen sollen. Aber immerhin war die Platte als Startplatz gut geeignet, so dass wir die Drohne steigen lassen konnten, die dann sah, was wir nicht mehr sehen konnten.

Dann fuhren wir nach Coleville, dem nördlichsten Ort auf der Halbinsel. Die Fahrt war etwas anstrengend, weil die Straße teilweise wieder Schotterpiste war und insgesamt auch sehr eng und kurvenreich. Größte Attraktion in Coleville ist der altmodische General Store, den man seit der Hippiezeit wohl nicht mehr verändert hat – welch ein Gegensatz zu den üblichen Supermärkten, die man überall findet und die – bis auf die Öffnungszeiten – auch wie die in Europa sind. Ganz passend dazu kam dann auch noch ein Auto aus den 70er und parkte davor. Und um das Ambiente vollständig zu machen, kamen dann auch noch zwei Althippies in ihrem typischen Look und begrüßten sich freudig.

Leider gab es neben dem General Store nur noch ein dazu passendes altmodisches Café mit angeschlossenem Kunstgewerbeladen, aber sonst konnten wir von Coleville nichts weiter entdecken. 

Also ging es den langen Weg wieder zurück nach Coromandel Town. Auch diese Stadt hat einen Goldrausch erlebt und sich davon immerhin einen gewissen Kolonialzeitcharme bewahrt.

Nachdem wir in dem von Dale genannte Shop hier leider keine Jakobsmuscheln bekamen, wollten wir wenigstens den berühmten Manukahonig kaufen, den es hier ganz besonders auf der „Road 309“ gab. Diese Straße kannten wir schon, insofern wusste Peter, dass er sich auf eine schwierige Schotterpiste einstellen musste. Der „Verkaufsraum“ war auch noch so, wie wir ihn in Erinnerung hatten: eine kleine Bretterbude, abseits der Straße – dort steht der Honig in verschiedenen Ausführungen und daneben ein Topf, in den man das Geld wirft. In Deutschland nahezu undenkbar. Wir trafen dann auch noch kurz die Imkerin, die uns stolz einen Teil ihrer Bienen zeigte und darauf verwies, dass man den Laden immerhin neu gestrichen hat! 

Ost-West-Verbindungen auf Coromandel sind selten und laut Dale sollte die andere „Straße“ (Tapu-Coroglen-Road) deutlich besser zu befahren sein, als die Road 309 – was absolut nicht stimmte. Dementsprechend kaputt war Peter, als wir nach der anstrengenden Fahrt wieder im Quartier waren. Aber wir hatten auch noch etwas Zeit zum entspannen bis zum Dinner, denn wir hatten wieder bestellt: dieses Mal gab es super Filet vom Grill, mit 2 Sorten Kartoffeln – u.a. den neuseeländischen Süßkartoffeln – sowie Salat, Gemüse, Wein …. und Peters neuem Lieblingsgetränk, dem Portwein. Dieses Mal aßen wir doch mit Dale und Magaret zusammen. Den Abend beschlossen wir dann wieder auf unserer geschützten Terrasse.

Zurück in den Wald zu den ältesten und größten Kauris

Am nächsten Morgen mussten wir leider wieder weiter, aber wir freuten uns auch auf ein bisschen mehr Platz und Privatsphäre. Natürlich musste ein kleiner Stopp in Thames sein, wo es den Laden mit Portwein gab, der Peter so schmeckte. Dann ging es in Richtung Norden, durch Auckland durch bis an die Kauri Coast bzw. den Waipoua-Kauri-Forest. Hier hatten wir mitten im Bush ein Appartement gemietet und wurden von Scotti, dem neuen Besitzer, begrüßt. Das Appartement war etwas schlicht und einfach, hatte aber einen wunderschönen Außensitzplatz, den Frühstücksplatz auch im Freien und – ganz überraschend – einen nagelneuen Grill von Weber! Hier verbrachten wir dann den Rest des Tages und den Abend, da wir aufgrund der langen Fahrt und der Hitze keine Lust auf eine Wanderung hatten.

Das einzig Schwierige in dem Quartier war, dass die Besitzer nebenan wohnten, aber ihr Bereich nur durch eine dünne Bretterwand abgetrennt war, so dass man jedes Geräusch hörte, als stünden sie in unserem Zimmer. Und Scotti hatte gesagt, er steht um 4.00 Uhr auf ….. glücklicherweise ist er jedoch morgens so still, dass wir ihn nicht hörten und auch nicht von sonstigen Geräuschen von nebenan geweckt wurden.

Am Vormittag ging es dann zuerst in den Trounson Kauri Park zu einem kleinen und sehr schönen Rundweg, der einige Kauris enthielt, u.a. auch die sog. „4 Sisters“, der aus vier am Boden zusammengewachsenen Kauris bestand. Aktuell ist dieser Park auch bekannt, weil es aufgrund vieler Bemühungen gelungen ist, hier wieder den Kiwi anzusiedeln, den man nachts hören soll.

Die Kauris sind jahrtausendealte endemische Bäume, die sehr groß werden und dementsprechend viel Holz haben. Vor etwa 200 Jahren breitete sich in Neuseeland an vielen Stellen noch dichter Kauri-Wald aus, die Maoris nutzten das Holz zwar auch, gefährdeten den Bestand aber nie. Die Pakehas brauchten aber kaum mehr als 100 Jahre, um diesen einmaligen Baumbestand auf einen Bruchteil zu reduzieren und den Wald überwiegend in Farmland zu verwandeln. Seit etwa 50 Jahren dürfen die Kauris nicht mehr kommerziell gefällt werden und die letzten Bestände werden akribisch geschützt. Der Waipoua Kauri Forest ist das erste Reservat dieser Art mit den meisten und imposantesten „Überlebenden“.

Das größte Problem der Kauris ist aktuell die „Back Disease“, eine Krankheit, die dazu führt, dass die Bäume zuerst ihre Blätter verlieren und dann sterben. Deshalb stehen überall an den Zugängen zum Wald Stationen mit Schuhputzmaschinen, um die Sohlen zu reinigen sowie Desinfektionspistolen für die Schuhe. Was die Ursache für dieses Baumsterben ist, konnten wir nicht herausfinden, aber es waren inzwischen schon einige tote Bäume zu sehen. Insofern scheint der Aufwand berechtigt.

Als nächstes ging es in den eigentlichen Waipoua Forest, zuerst zu Tane Mahuta, dem ca. 1.200 Jahre alten „Gott der Wälder“ und wohl höchsten Kauri des Landes. Da er dicht neben der Straße steht, gibt es hier erwartungsgemäß viel Touristentrubel und auch einen Maori, der vor dem Baum Geschichten erzählt. Da er wahrscheinlich Geld dafür haben will, sind wir nach einem Foto schnell wieder weg.

Dann geht es vom nächsten Parkplatz aus gleich zu 3 Stellen: wieder einmal „4 Sisters“ – vier zusammengewachsene Bäume, 

dann zu Te Matua Ngahere, der ca. 2.000 Jahre alte „Vater der Wälder“ und wohl der dickste aller Kauris, der aber aufgrund seiner geringeren Größe eher „untersetzt“ wirkt.

Leider, leider war der Yakas Walk gesperrt, so dass wir diese besonders schöne Wanderung durch viel ursprünglichen Regenwald nicht machen konnten. Also fuhren wir noch zur Lookout-Road (wieder Schotterpiste) und stiegen dort auf den ehemaligen Feuerwachtturm. Leider war die Aussicht von oben auf den Wald gar nicht so beeindruckend, wie sie beschrieben worden war.

Damit waren die bedeutendsten Punkte abgearbeitet und aufgrund der großen Hitze wollten wir keine weiteren Wanderungen unternehmen, denn Wasserfälle aller Art hatten wir inzwischen reichlich gesehen, ebenso interessante Felsen, Bachläufe etc.

Am Nachmittag gesellte sich dann Scotti mit Bier zu uns und es wurde eine ganz interessante Unterhaltung. Wir hätten nicht gedacht, dass er ein so abwechslungsreiches und spannendes Leben bisher hatte. Peter ging dann sogar mit zu ihm rüber, um seine Musikanlage zu inspizieren und zu hören, bevor wir wieder den Grill anschmissen.

Ganz hoch in den Norden

Ganz zum Schluss sollte es noch weiter hoch in den Norden gehen, denn in dieser Gegend waren wir bisher noch nicht. Da es aber vom Waipoua Forest nicht sehr weit bis Ahipara war, musste ich noch einige Punkte auf dem Weg einbauen, denn wir konnten wegen vorheriger Gäste auch nicht früher einchecken.

So ging es noch ein letztes Mal in den Wald zu einer kleinen Wanderung zu einem Wasserfall (doch nochmal). Eigentlich sollte das ein Rundweg werden, aber der weitere Weg nach dem Wasserfall war gesperrt.

Spannend war auch die Oldtimerwerkstatt, die wir in einem kleinen Kaff beim Tanken sahen.

Etwas später stießen wir dann bei Omapere wieder auf das Meer, jetzt die Tasmanische See. Hier hatten wir vom Signal Point einen hervorragenden Blick auf die Bucht und die wilde Küste. Auch hier sind schon erste große Sandberge zu sehen, die der ständig wehende Wind zusammengetragen hat.

Die Landschaft am Hokianga Harbour – einem weit ins Land reichenden Meeresarm – ist deutlich anders, als der Wald, in dem wir die letzten 2 Tage waren. Neben der Dünenlandschaft gibt es hier vor allem sumpfähnliche Landschaften neben der Straße mit mehr oder weniger Wasser und niedrigen Mangroven dazwischen. Da dies eines der wenigen Mangrovengebiete Neuseelandes ist, beschließen wir in Rawene, den kleinen Mangroven Walkway zu gehen, sind dann aber doch etwas enttäuscht, weil er so unspektakulär ist – vielleicht liegt das aber auch nur am niedrigen Wasserstand.

Andere Bäume waren da unterwegs doch spannender:

Dafür haben wir anschließend richtig Glück – die Fähre kommt just in dem Augenblick, als wir am Fährhafen in Rawene ankommen. In ca. 15 Minuten bringt sie uns auf die andere Seite des Hokianga Harbour und dort fahren wir dann auf dem „Twin Coast Discovery Highway“ weiter bis Ahipara. Da wir uns einmal auch noch verfahren, ist es inzwischen für ein Einchecken eine normale Uhrzeit. Nachdem wir zunächst etwas irritiert sind, weil keine Tür offen ist und kein Schlüssel steckt (wie sonst so oft üblich), bekommen wir glücklicherweise ein Mail, wo die Besitzerin uns mitteilt, wo der Schlüssel liegt.

Hier haben wir wieder ein Haus für uns ganz alleine, um die letzten Tage noch so richtig genießen zu können. Leider hat nicht mal das Schlafzimmer eine Klimaanlage (und es ist wirklich sehr heiß) und die große Küche hat trotz ausreichend Platz keine Spülmaschine. Aber wir haben direkten Blick auf das Meer und können auch schön draußen sitzen.

Mit unserer letzten geplanten Tour haben wir tatsächlich Ärger – das erste und einzige Mal während unserer Reise. Ungewöhnlich schon, dass wir die per Mail getätigte Buchung 2 Tage vorher noch telefonisch bestätigen sollen. Da uns dies zu teuer ist, bestätigen wir noch einmal per E-Mail, dass wir an der Tour teilnehmen und auf dem Weg nach Ahipara sind. Die Veranstalterin schickt dann trotzdem noch einmal ihre kostenlose 0800-Nummer und fragt am Abend vorher wieder nach, warum wir nicht anrufen und ob wir die Plätze haben wollen. Peter erklärt ihr noch in einem weiteren Mail, dass wir diese 0800-Nummer mit unserem deutschen Handy nicht anrufen können, weil wir dann bei der deutschen Firma mit dieser Nummer landen würden – aber bevor dann auch noch eine freche Antwort kam, hatten wir beschlossen, diese Tour nicht mit „Cape Runners“ zu machen. Im Gegensatz zu Farewell Spit oder den Gannet Kolonien am Cape Kidnappers gibt es hier kein Alleinstellungsmerkmal, so dass wir nur mit diesem Anbieter die Tour machen könnten. Zunächst wollten wir bei einem anderen Anbieter buchen, aber dann beschlossen wir, es ohne Führung zu machen.

Also starten wir am nächsten Morgen noch weiter in Richtung Norden bis zum fast nördlichsten Punkt: Cape Reinga. Hier gibt es einen viel fotografierten Leuchtturm auf einer Klippe mit einem Schilderbaum daneben, der Entfernungen zu weiteren Orten auf dieser Welt anzeigt.

Faszinierend auch die unruhige See davor: hier stoßen Pazifik und Tasmanische See zusammen und es kommt zu langen Verwirbelungen.

In der Maori-Mythologie ist Cape Reinga ein heiliger Ort, denn hier gehen die Seelen der Verstorbenen auf ihre letzte Reise. Sie lassen sich von den Wurzeln eines Pohutukawa-Baumes, der einsam an den Klippen wächst, in die Tiefe gleiten und schauen ein letztes Mal von einer einsamen Insel vor dem Cape zurück auf Neuseeland. Ungewöhnlich auch, dass es hier sogar 4 Drohnen gab, die gleichzeitig in der Luft waren – bisher waren wir immer die Einzigen.

Nachdem der Leuchtturm ausreichend bewundert und fotografiert worden war, wollten wir eigentlich die Wanderung zum Te Werahi Beach machen, den wir von hier oben super sehen konnten. Aber zum einen sahen wir niemanden am Strand selber wandern und zum anderen schreckte uns der Höhenunterschied doch etwas ab: bei der Hitze fast 1 Stunde bergrunter und danach wieder berghoch????? Und da wir den Strand auch von hier gut sehen konnte, war schnell beschlossen, auf diese Wanderung zu verzichten.

Das eigentliche North Cape – den nördlichsten Punkt Neuseelands – konnten wir zwar sehen, dort kommt man aber nur zu Fuß hin, was mehrere Stunden benötigt und zudem eine Erlaubnis, weil alles Land der Maori ist.

Deshalb war das nächste Ziel der Ninety-Mile-Beach. Dieser Strand ist nicht so lang, wie der Name sagt, aber wahrscheinlich klingt „90-km-Beach“ nicht so gut und deshalb heißt er so. Wir waren uns nicht sicher, ob man mit einem Mietwagen auf den Strand fahren darf. Grundsätzlich ja, denn wir haben gelernt, dass Strände in NZL als öffentliche Wege gelten und auf eigenes Risiko befahren werden dürfen. Aber Mietwagen sind vielleicht doch etwas anderes. Außerdem gibt es auch hier Gezeiten und bei hohem Wasserstand sind viele Stellen komplett überspült und man muss rechtzeitig wissen, wo genau die Ausfahrten sind. Da wir das alles nicht wussten, fuhren wir direkt an im Reiseführer genannte Stellen. Zuerst an den Te Paki Stream. Hier konnte man zwar früher in einem Flussbett bis an den Strand fahren, heute ist davor aber ein Parkplatz und danach gesperrt. Te Paki Stream ist das nördliche Ende des Ninety-Mile-Beach und das Besondere hier sind die meterhohen und wahrscheinlich kilometerlangen Dünen. Man kommt sich vor, wie mitten in der Wüste – die Temperaturen passen auch. Wir sind mühsam die Dünen hochgekrabbelt und haben versucht, das Wasser zu sehen – aber es ist uns nicht geglückt. Ob die Drohne das geschafft hat, können wir erst zu Hause richtig sehen. Der Abstieg war noch schwieriger, denn das ging nur barfuß und dabei verbrühte man sich fast die Füße, so heiß war der Sand. Kaum zu glauben, dass einige Leute sich ein Bord mieteten, um die Dünen runterzusegeln und dabei noch mehr Sand ins Gesicht zu bekommen. Uns reichte schon der Sand, den uns der Wind ständig ins Gesicht wehte.

Danach ging es in Hukatere noch einmal an den Strand und hier ging die (Schotter-) straße tatsächlich bis an den Strand. Es war durchaus ein Spaß, etwas am Strand umherzufahren und Kreise zu ziehen. Der Kilometerlange Strand ist fast überall menschenleer, aber die wenigen Menschen, die hier zu sehen sind, kommen alle mit dem Auto her und fahren mit dem Auto am Strand entlang. Wir gönnten uns den Spaß ein bisschen, fuhren dann aber wieder weiter.

In Waipapakauribeach gibt es die dritte öffentlich zugängliche Stelle (die Einheimischen kennen ganz sicher noch viel mehr, was aber nicht in den Karten verzeichnet ist) – aber wir fuhren nicht noch einmal an den Strand, den letztlich war es doch nicht so viel anders, als wir es auf der Farewell Spit – Tour schon erlebt hatten. Und wir hatten das andere Ende des Ninety-Mile-Beach ja direkt vor der Haustür und konnten auch dort wandern. Also beendeten wir die Tour und fuhren zurück nach Ahipara.

Dort verbrachten wir dann die letzten 3 Tage mit Strandwanderungen, auf‘s Meer schauen, auch einmal reingehen und was man so alles tut, wenn man nichts tut …..

Leider war das Wetter zum Schluss sehr wechselhaft, es regnete ab und zu, war sehr windig, teilweise stürmisch und wurde dadurch auch etwas kälter. Das hatte dann aber den Vorteil, dass es nachts nicht mehr so heiß war und man besser schlafen konnte. Peter versuchte auch, mit dem in der Garage hängenden Kayak im Meer zu paddeln, doch leider waren an diesem Tag die Wellen so hoch, dass das Kayak – mit und ohne Peter- immer wieder umkippte. Es war auch ein ganz einfache Konstruktion, nicht zu vergleichen mit dem Kayak in den Marlborough Sounds.

Das einzige zu Fuß erreichbare Restaurant des Ortes besuchten wir zu meinem Geburtstag, aber es war lange nicht so toll wie das zu Peters Geburtstag oder das in Waitomo Caves. Aber dafür mit Aussicht aufs Meer.

Diese genossen wir immer bis spät abends, auch wenn wir wetterbedingt drin saßen, aber die Glastüren offen hatten, um vor allem das Meeresrauschen zu hören. Es gab auch tolle Sonnenuntergänge.
Leider gehen solche Tage dann immer viel zu schnell vorbei.

Am 17.1. packten wir dann ein letztes Mal – und dieses Mal ganz anders, denn es musste wieder alles in 4 Koffer passen und nichts einfach so im Auto bleiben. Etwas zum naschen und die restlichen Getränke nahmen wir mit nach Auckland. Die Fahrt dahin dauerte doch 5 Stunden, aber das ahnten wir vorher schon, denn ein Highway ist eben in NZL doch etwas anderes. In Auckland ließen wir unser Auto in einer Waschstraße waschen, denn die vielen Schotterpisten hatten doch erhebliche Spuren hinterlassen. Ich hatte mich auf den Hotelpool gefreut, um die letzten Sonnenstrahlen noch zu genießen – aber dieser stand mitten auf dem Parkplatz, war zwar abgeschirmt, aber doch sehr klein und nicht so einladend, wie gehofft. Beim Dinner gab es keine Alternativen zum Hotelrestaurant. Dieses hatte den Charme einer Mensa, aber das Essen war ok. Nur auf das Dessert musste Peter extrem lange warten, weil die Bedienung ziemlich unkoordiniert war. Dann verbrachten wir den letzten Abend auf unserem Balkon mit der letzten Flasche von Neuseeland-Wein und dem schönen Blick auf ein Industriegebiet. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen und mit dem Shuttle zum Flughafen fahren, da Peter gestern schon den Mietwagen abgegeben hatte. Dann waren 41 Tage Urlaub in Neuseeland doch beendet und es startete der lange Weg zurück.