Kapelle

Die der Mutter Gottes geweihte Kapelle wurde 1885 errichtet. Die Pflege sowie auch der Blumenschmuck obliegt der Frauengemeinschaft.
Von der Kapelle aus hat man einen wunderbaren Blick, im Norden sieht man die Kernstadt Euskirchen und dahinter das Kölner Land, im Osten erblickt man das Siebengebirge mit dem Petersberg. Hier befindet man sich auch auf geschichtsträchtigem Boden, Billig ist neben Zülpich der einzige in der antiken Literatur erwähnte Ort des Kreises Euskirchen. Im Ackerboden am sog. „Kaiserstein“ befinden sich die Fundamente einer römischen Lagerstadt im Kreuzungsbereich der Römerstraße von Trier nach Köln/Bonn. Hier wohnten Kaufleute, Handwerker und die Familien der Legionäre. Im Rahmen von Ausgrabungen in den Jahren um 1870 konnte der Grundriss der Ansiedlung ermittelt werden. Auch wurden diverse Relikte aus der Römerzeit geborgen, die sich heute im Bonner Landesmuseum befinden. Hierzu gehört z.B. der Grabstein eines römischen Soldaten, eine Bronzebüste des Gottes Bacchus sowie ein Steinbild der Hesione.
                           
Bildnis des Bacchus         Grabstein des römischen Soldaten     Bildnis der Hesione
Im Bereich dieser Lagerstadt wurden zwischenzeitlich historische Kräuter eingesät, die Pflege der Fläche obliegt einem ortsansässigen Landwirt. In Zukunft sollen noch die römischen Fundamente mit festen Drahtgebilden nachgebaut werden.
                 
               Bilder aus „www..woenge.de von Heinrich Klein m.w.N.
Aufgrund dieses historischen Hintergrundes möchten die Billiger in nächster Zeit für interessierte Dritte eine „Römertour“ als Spaziergang entlang des ehemaligen Siedlungsgeländes anbieten, im Rahmen derer geschichtliche Hintergründe erläutert werden. Entsprechenden Schautafeln sollen ergänzend aufgestellt werden.
Auch soll der im Zuge des Baus der Umgehungsstraße entstandene Kreisel als „Römerkreisel“ gestaltet werden. Hierzu soll eine stilisierte Römerfigur im Zentrum des Kreisels den zu den alten Städten des Römerreiches (Trier, Köln, Bonn etc.) unter Angabe der Kilometer weisen. Im Bereich der B 51 soll der Kreisel als „Tor zur Eifel“ gestaltet werden in Anspielung auf Billig als erste Eifelanhöhe.
Der Name Billig ist übrigens keltischen Ursprungs. Die Kelten nannten die Siedlung nach dem Bach „Belga“ „Belgica“, diese Bezeichnung wurde dann von den Römern übernommen. Auch die Franken behielten diesen Namen bei, der sich sodann im Laufe der Jahrhunderte bis zur heutigen Form umbildete.